Leitsatz (redaktionell)
1. Wenn sich ein Arbeitgeber nach einer fristlosen Kündigung des kaufmännischen Angestellten mit dessen fristlosem Ausscheiden aus dem Betrieb einverstanden erklärt, so bedeutet das für sich allein keine Anerkennung des von dem Angestellten angegebenen Kündigungsgrundes. Die Unwirksamkeit eines gültig vereinbarten Wettbewerbsverbotes kann der kaufmännische Angestellte in entsprechender Anwendung des HGB § 75 Abs 1 (vgl BAG 1963-09-26 5 AZR 2/63 = AP Nr 1 zu § 75 HGB) auch in diesem Falle nur dann herbeiführen, wenn tatsächlich ein zur fristlosen Kündigung berechtigendes vertragswidriges Verhalten des Arbeitgebers gegeben war.
2. Die Verlängerung der Berufungsbegründungsfrist muß dem Berufungskläger noch vor Ablauf der Berufungsbegründungsfrist in irgendeiner Form bekanntgegeben worden sein. Ob das geschehen ist, hat das Bundesarbeitsgericht noch in der Revisionsinstanz von Amts wegen zu prüfen (vgl BAG 1961-02-17 1 AZR 287/59 = AP Nr 16 zu § 519 ZPO; BAG 1962-11-08 5 AZR 112/62 = BAGE 13, 305 = AP Nr 1 zu § 6 ArbPlatzSchutzG).
Verfahrensgang
LAG Hamm (Entscheidung vom 30.03.1965; Aktenzeichen 3 Sa 34/65) |
Fundstellen
BB 1965, 1455 |
DB 1965, 1822 |
NJW 1966, 123 |
ArbuSozR 1966, 256 |
SAE 1966, 177 |
AP § 75 HGB, Nr 3 |
AR-Blattei, Arbeitsgerichtsbarkeit XB Entsch 28 |
AR-Blattei, ES 160.10.2 Nr 28 |
AR-Blattei, ES 1830 Nr 35 |
AR-Blattei, Wettbewerbsverbot Entsch 35 |
EzA § 75 HGB, Nr 1 |
PraktArbR AGG §§ 64-68, Nr 182 |
PraktArbR HGB §§ 74-75f, Nr 64 |
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