Die folgende Übersicht zeigt eine Auswahl möglicher Kennzahlen, mit denen Sie ein Vorschlagswesen auf seine Güte und Qualität hin untersuchen und bewerten können. Selbstverständlich können Sie andere Kennzahlen wählen oder die Kennzahlen in der Zusammensetzung an Ihre die Wünsche anpassen.
Wichtig ist, dass zu jeder Kennzahl ein Plan- oder Zielwert formuliert wird. Nur so können Sie später nachvollziehen, ob das Vorschlagswesen wirklich die Vorteile bringt, die Sie sich davon versprochen haben, oder wo Sie ggf. nachsteuern müssen. Zudem müssen Sie die Zielparameter beeinflussen können.
Kennzahl | Formel | Aussage |
---|---|---|
Anzahl Verbesserungsvorschläge (VV) | Anzahl erfasster Verbesserungsvorschläge | Summe aller in einer Periode eingegangenen Vorschläge |
VV je Mitarbeiter | Anzahl VV/Mitarbeiter | Zeigt, wie viele VV pro Beschäftigtem eingereicht werden. Dies ist besonders aussagekräftig über einen Zeitraum von mehreren Jahren. |
Mitarbeiterbeteiligung | Anzahl der Mitarbeiter, die VV eingereicht haben · 100/Gessamtzahl Mitarbeiter | Zeigt, wie viele Mitarbeiter sich am Vorschlagswesen beteiligen. Dies ist ein Indikator für die Motivation der Beschäftigten. |
VV-Index | Anzahl VV laufendes Jahr/Anzahl VV Vorjahr | Zeigt, ob im laufenden Jahr mehr oder weniger VV eingereicht wurden, ggf. kann die Kennzahl auch mit positiv bewerteten VV gebildet werden. |
Antwortzeit | Anzahl innerhalb einer festgelegten Frist beantworteten Vorschläge/Gesamtzahl der Vorschläge | Zeigt, wie viele Vorschläge innerhalb einer vom Unternehmen zu bestimmenden Frist beantwortet werden. Je höher die Antwortzeit ist, desto besser, da Mitarbeiter so sehen, dass sie wirklich registriert werden. |
VV-Nutzen (monetär) | Netto-Jahresnutzen als Saldo aus dem monetär ermittelbaren Nutzen abzüglich der Kosten für das Vorschlagswesen und die Maßnahmenumsetzung | Mithilfe dieser Formel lässt sich der Erfolg des monetär bewertbaren Teils des Vorschlagswesens darstellen. |
VV-Nutzen (nicht-monetär) | Anzahl vergebener Punkte/Anzahl nicht-monetär bewertbarer Vorschläge | Mit dieser Formel lässt sich der Erfolg des nicht-monetär bewertbaren Teils des Vorschlagswesens darstellen. Es gilt: je höher der Punktwert pro Vorschlag, desto effektiver die nicht-monetären Vorschläge. Faustregel: im Schnitt sollte der Wert zwischen 1,3 und 1,6 liegen (bei Punktwerten von 1–2 wie im Text dargelegt). |
Vorschlagsqualität | Anzahl positiv bewerteter VV/Gesamtzahl VV | Der Qualitätsindikator deckt auf, wenn es eine hohe/steigende Zahl abgelehnter VV gibt. |
Prämienzahlungen | Summe der gezahlten Prämien (Alternativ: Summe gezahlter Prämien/Anzahl Mitarbeiter oder Anzahl Einreicher) |
Zeigt die absolute Höhe gezahlter Prämien. Ggf. kann die Kennzahl pro Mitarbeiter gebildet werden, um Anreize für bisher passive Beschäftigte zu liefern. |
Maßnahmenumsetzung | Anzahl Verbesserungsmaßnahmen × 100/Anzahl positiv bewerteter VV | Zeigt das Verhältnis von umgesetzten Maßnahmen zu bewerteten Vorschlägen. Der Indikator zeigt den Mitarbeitern auf, dass bzw. wie viel sie zu Veränderungen beitragen, ggf. hoher Motivationseffekt. |
Gremienanteil | Anzahl der durch das Gremium entschiedenen VV × 100/Gesamtzahl VV | Zeigt, ob es möglich ist einen Großteil der VV auf einfachem Weg über den Koordinator abzuwickeln. |
Mitarbeiter zur Teilnahme motivieren
Ein wichtiges Ziel sollte es sein, möglichst viele Beschäftigte zur Teilnahme am Vorschlagswesen zu bewegen. Ob Sie das Ziel erreichen, können Sie z. B. mithilfe der Kennzahl "Mitarbeiterbeteiligung" überprüfen. Für die Startphase formulieren Sie z. B. einen Zielwert von 10-35 % der Beschäftigten. Ist die Beteiligung geringer, müssen Sie überprüfen, wie sie mehr Mitarbeiter motivieren können, Vorschläge einzubringen. Das lässt sich z. B. dadurch erreichen, indem Sie selbst oder die Vorgesetzten mit ihren Untergebenen gezielt Gespräche führen.
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