Ziel der siebenten und letzten Phase des Veränderungsprozesses ist es, den Veränderungsprozess zu überprüfen, zu verankern und zu reflektieren.
Veränderungsprozess überprüfen
Um beurteilen zu können, ob das Change-Projekt erfolgreich umgesetzt wurde, sollte geprüft werden, inwieweit die in Phase 4 vereinbarten Ziele erreicht worden sind. Dabei ist insbesondere zu fragen, ob die Führungskräfte und Mitarbeiter die Veränderung, also den Change verinnerlicht haben und in der alltäglichen Unternehmenspraxis umsetzen und leben. Je konkreter und je unternehmenstypischer die Themen des jeweiligen Veränderungsprozesses transparent dargestellt werden, desto anschlussfähiger ist die Veränderung im Unternehmen. Bei der Überprüfung des Veränderungsprozesses sollten die folgenden Fragen beantwortet werden:
- Wo greifen die Veränderungen? Wo nicht?
- Wie können wir dafür sorgen, dass die Neuerungen in Entscheidungsprozessen und im Routinehandeln berücksichtigt werden?
- Welche Folgeprobleme wurden durch das Veränderungsvorhaben ausgelöst? Wie wird daran weitergearbeitet?
- Was braucht es noch an Maßnahmen bezüglich Strukturen, Abläufen und Kompetenzen, um die Veränderung abzusichern?
Die Macht der Gewohnheit
Keine Veränderung ist ein Selbstläufer, denn die Macht der Gewohnheit ist groß. So besteht nach einer Veränderung die Gefahr, dass Führungskräfte und Mitarbeiter wieder in frühere Verhaltensweisen zurückfallen. Deshalb ist auch nach der Einführung der Veränderung immer wieder nachzujustieren, damit sie nachhaltig greift.
Veränderung im Unternehmen verankern
Darüber hinaus geht es darum, den Change zu verankern und in die Systeme des Unternehmens zu integrieren. Auch ist jetzt sicherzustellen, dass all jene Umstände, die alte Gewohnheiten fördern, konsequent abgebaut und durch Rahmenbedingungen ersetzt werden, die das Neue stärken und zum Standard machen. Dazu gehört z. B. die:
- Aktualisierung bzw. Anpassung der Personalinstrumente, z. B. von Mitarbeitergesprächen und Beförderungskriterien,
- regelmäßige Überprüfung des Führungsverhaltens, z. B. mithilfe von 360-Grad-Feedbacks oder Mitarbeiterbefragungen,
- Gestaltung der Arbeitsplatzumgebungen, insbesondere der Arbeitsplätze und Meetingräume, die den Austausch fördern sollen,
- Absicherung von neuen Verfahrensweisen durch technische Systeme.
Veränderungsprozess reflektieren
Schließlich ist im Rahmen einer kritischen Reflexion zu klären, welche Erkenntnisse sich aus der Planung und Umsetzung des Veränderungsprozesses gewinnen lassen und zu welchen Lernergebnissen das Change-Projekt geführt hat. Dazu sollte der Verlauf der einzelnen Phasen des Veränderungsprozesses einer "Manöverkritik" unterzogen werden. Zur Reflexion des Veränderungsprozesses können folgende Fragen herangezogen werden:
Frage |
Antwort/Anmerkung |
Was ist in der jeweiligen Projektphase gut gelaufen? |
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Wie ist der Lösungsweg zustande gekommen? |
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Welche Instrumente oder Verfahren wurden dabei angewendet? |
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Was ist in der jeweiligen Projektphase schlecht gelaufen? Warum ist das so geschehen? |
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Welche Instrumente oder Verfahren wurden dabei benutzt, nicht benutzt oder falsch eingesetzt? |
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Welche konkreten Lernerfahrungen ergeben sich daraus? Was wird beim nächsten Mal anders bzw. besser gemacht? |
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Wie wird das Gelernte in Zukunft umgesetzt? |
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Wie kann dieses Wissen jetzt verwertet werden? |
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Wie wird dieses Wissen gesichert, dokumentiert und an andere Betroffene weitergegeben? |
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