Man sollte es den Führungskräften erleichtern, über Gesundheit und Krankheit zu reden. Es wird Zeit, dass diese Themen die innerbetriebliche Tabuzone verlassen. Dabei geht es weniger um abstrakte Gespräche über Fehlzeiten-Quoten im statistischen Branchen-Vergleich (bitte nicht: solche Gespräche kommen oft dem zitierten Pranger gleich), sondern um die Frage: "Wie wollen wir mit erkrankten und (wieder) gesunden Mitarbeitern umgehen?"

Ermutigen kann man die Führungskräfte z. B. zu folgenden Gesprächen:

  • die Krankmeldung regeln: bei der Führungskraft selbst und nicht beim Vertreter oder nur in der Personalabteilung (vgl. Abschn. 2.1.3);
  • Kontakt während der Erkrankung halten: per Telefon oder E-Mail je nach vorheriger Vereinbarung (vgl. Abschn. 2.1.3), aber bitte keine Krankenbesuche!;
  • Willkommensgespräche, Willkommensgespräche, Willkommensgespräche. Als Zauberweg zur Fehlzeitensenkung (vgl. Abschn. 4.2);
  • den Urlaubsantrag selbst unterschreiben statt die Aufgabe zu delegieren: Hier gibt es eine Möglichkeit für einen emotional positiv gefärbten Kontakt – den sollten Führungskräfte nutzen;
  • Morgen-Runden, wie z. B. "Wie geht's?"-Rundgänge, zur Routine machen; oder immer freitagmittags mit einer kleinen Schokoladenauswahl von Tisch zu Tisch gehen (bei Führen in verteilten Teams: die digitale Teestunde einführen o. Ä.);
  • auch monatliche themen-fokussierte PDF-Dateien ("Gesundheitspost") als E-Mails a) an die Mitarbeitenden und b) in ergänzter Form an die Führungskräfte leisten gute Dienste und liefern regelmäßige Gesprächsanlässe.
 
Wichtig

Es ist keine Bösartigkeit, wenn Führungskräfte nicht ins Gespräch gehen

Manche brauchen einfach Unterstützung, weil sie sich unsicher fühlen (und die dafür nötigen Zeiträume). Und die Unterstützung finden sie fortan in den Arbeitshilfen zu diesem Fachbeitrag.

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