Rechtliche, wirtschaftliche, demografische, strukturelle und soziale Aspekte können aus Unternehmenssicht Handlungsansätze für ein BGM sein. Leitgedanken eines BGM sind oft die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Optimierung von Kennzahlen (z. B. Krankenstandssenkung) zur Sicherung der Produktivität oder der Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Zunehmend spielt auch die Arbeitgeberattraktivität eine Rolle, da durch ein BGM gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen geschaffen werden und eine entsprechende Unternehmenskultur entsteht.
Wird nun in einem Unternehmen ein daraus resultierender Bedarf für die Einführung eines BGM erkannt und zu diesem Thema ein Projekt initiiert, so gilt es, im Idealfall messbare Ziele und die möglichen Zielgruppen zu definieren. Entsprechend einem Managementprozess werden noch nicht bekannte Ursachen für die Ausgangssituation (z. B. zu hohe Krankenstände) analysiert und im Anschluss zum Erreichen der Zielsetzung geeignete Maßnahmen definiert, durchgeführt und final evaluiert. Die gewonnenen Erkenntnisse der Bewertung ermöglichen die Gestaltung weiterer bzw. Optimierung vorhandener Maßnahmen; zudem müssen auch entsprechende Strukturen zur Verankerung des BGM im Unternehmen vorangetrieben werden. Das ist die klassische Vorgehensweise bzw. der Einstieg in ein BGM.
Als Erfolgsfaktoren für ein BGM gelten bisher eine prozessorientierte Vorgehensweise, die Berücksichtigung von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen, der Einbezug der Führungskräfte, die Schaffung von Möglichkeiten zur Partizipation der Mitarbeiter bei der Problemanalyse und Maßnahmengestaltung sowie eine transparente und gute Kommunikation.
Daneben tritt als Erfolgsfaktor zunehmend auch die Kenntnis zu den Bedürfnissen der Zielgruppen. Bislang wurden Zielgruppen auf Basis der Ausgangssituation definiert:
- Welche Abteilung ist betroffen bzw. in welcher werden Maßnahmen durchgeführt?
- Welches Ziel verfolgen wir mit den Maßnahmen?
Je nach Maßnahme erfolgt noch die Prüfung, ob geschlechtsspezifische Aspekte beachtet werden müssen.
Eine Berücksichtigung von Lebensphasen bei Maßnahmen im BGM erscheint sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass sich Gesundheitsindikatoren, die Sichtweise auf die berufliche Tätigkeit, aber auch die Vorstellungen und Werte in Bezug auf das Leben mit zunehmenden Alter ändern. Auch wenn sie nicht als spezifische Zielgruppe definiert sind, sollten daher die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen und Generationen innerhalb eines BGM Berücksichtigung finden.