Unter einer Generation wird zum einen eine Personengruppe verstanden, die einer Geburten-/Alterskohorte zuzuordnen ist. Dies können Personen des gleichen Jahrgangs oder einer Bandbreite von Jahrgängen sein. Die Unterscheidung zur nächsten Generation erfolgt durch einen Altersabstand. So lassen sich Generationen in einer Familie hinsichtlich Großeltern, Eltern und Kinder unterscheiden.
Zum anderen wird unter einer Generation auch eine Alterskohorte verstanden, die aufgrund einer gemeinsamen Prägung durch eine spezifische historische oder kulturelle Konstellation eine zeitbezogene Ähnlichkeit aufweist. Die nachfolgenden Darstellungen zu Generationsdifferenzierungen erfolgen auf Basis des zuletzt genannten Verständnisses, wobei diesen Generationen auch Jahrgänge zugeordnet werden.
In den Unternehmen befinden sich derzeit folgende 4 Generationen:
- Babyboomer,
- Generation X,
- Generation Y,
- Generation Z.
Diese 4 Generationen weisen die in Tab. 1 aufgelisteten Merkmale auf.
|
Babyboomer ab 1950 |
Generation X ab 1965 |
Generation Y ab 1980 |
Generation Z ab 1995 |
Alternative Namen |
Generation Jones |
Generation Me |
Millenials |
Homeland |
Präsidenten/Kanzler |
Kennedy/Brandt |
Reagan/Schmidt |
Clinton/Kohl |
Obama/Merkel |
Musiker |
Woodstock/Peter Kraus |
Nirvana/Die Toten Hosen |
Red Hot Chili Peppers/Die fantastischen Vier |
Miley Cyrus/Conchita Wurst |
Damenbekleidung |
Minirock |
Hot Pants |
Leggins |
Normcore |
Filme |
Easy Rider/Zur Sache Schätzchen |
Reality Bites/Angst essen Seele auf |
500 Days of Summer/Lola rennt |
Tribute von Panem/Fuck Ju Göthe |
Rolle |
Kollektivismus |
Individualismus |
Kollektivismus |
Individualismus |
Aktivitätsniveau beruflich |
hoch |
niedrig |
hoch |
niedrig |
Bedeutung Freizeit |
relativ niedrig |
mittel |
relativ hoch |
hoch |
Extrinsische Anreize |
relativ niedrig |
relativ hoch |
mittel |
hoch |
Intrinsische Anreize |
relativ hoch |
mittel |
relativ niedrig |
niedrig |
Soziale Motive |
relativ hoch |
mittel |
relativ niedrig |
niedrig |
Hauptmerkmal |
Selbsterfüllung |
Perspektivlosigkeit |
Leistungsbereitschaft |
Flatterhaftigkeit |
Tab. 1: Merkmale der Generationen
Eberhardt sieht vergleichbare Jahrgangsgrenzen, jedoch zusätzlich eine 5. Generation, die Silver Worker, die sich noch in der Arbeitswelt befindet (Tab. 2).
Generation |
Jahrgänge |
Merkmale |
Silver Worker |
1945–1955 |
gelten als traditionell; Fleiß, Sparsamkeit und Pflichtbewusstsein dominieren |
Babyboomer |
1956–1964 |
haben als Werte eine Ausrichtung auf das Materielle und auf Sicherheit |
Generation X |
1965–1980 |
Werte sind stärker vom Streben nach Wohlstand, Karriere und Sicherheit geprägt |
Generation Y |
1980–2000 |
Wandel und Veränderung ist normal, sie schätzen die Vereinbarkeit von Lebensbereichen und finden den klassischen hierarchischen Aufstieg nicht mehr sehr attraktiv |
Generation Z |
ab ca. 1995 |
auch Generation Internet genannt |
Tab. 2: Einteilung von Generationen
Die jeweiligen Einteilungen machen deutlich, dass es bezüglich der Jahrgänge durchaus Verschiebungen gibt, jedoch in den Merkmalen in Bezug auf die Arbeitswelt 2 Gruppen zu trennen sind:
- Babyboomer + Generation X,
- Generation Y + Generation Z.
Letztere kennzeichnet sich durch eine stärkere Bedeutung der Work-Life-Balance und auch der Forderung nach deren Einhaltung. Zudem sind die als digital natives bezeichnete Generation Y und auch die Generation Z mit dem Internet aufgewachsen und unterscheiden sich von den Babyboomern insbesondere durch die Verwendung neuer Medien und Kommunikationsmittel.
Während die Generation Babyboomer und auch zum Teil die Generation X ein Commitment zum Unternehmen haben, weil es Pflicht ist, so zeigen die nachfolgenden Generationen Commitment erst dann, wenn die Tätigkeit Spaß macht. Für die Generationen Y und Z haben Hierarchien und Führung eine geringere Bedeutung; sie bevorzugen eine Netzwerkbildung.
Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Unternehmenskultur, Führungsrollen und -stile und die Arbeitsorganisation verändern werden, wenn die Gruppe der Babyboomer aus der Arbeitswelt zunehmend verschwindet und die Mehrzahl der Beschäftigten durch die Generationen Y und Z repräsentiert wird.