Freiraum, Entwicklung und Autonomie sind ebenfalls menschliche Urgrundbedürfnisse. Zu Babyboomerzeiten galt eher das Prinzip: Schule, Ausbildung, Beruf, Rente. Einmal etwas Anständiges gelernt – das reicht. In Neuzeiten ist diese stringente Form kaum noch nachvollziehbar. Die Arbeitsbedingungen, der globale Wandel, die Vielfalt der Krisen erfordert eine hohe Anpassungs- und Lernbereitschaft. Immer! In jedem Lebensabschnitt!
Von daher wird dieses Bedürfnis vor allem von der Generation X, Y undZ immer lauter eingefordert. Der Wunsch nach selbstbestimmten Arbeiten, sei es nach ortsunabhängigen und zeitlich flexiblen Arbeitszeiten. Der eigenen Gestaltungsfreude sollen keine (vor allen nicht nachvollziehbare) Grenzen gesetzt werden. Die Verwobenheit der Lebensbereiche Beruf, Familie, Freizeit ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Der immer schnellere Wandel in der Gesellschaft, der Technik, des Weltgeschehens erfordert immer stärkere Adaptionskompetenzen. Konflikte entstehen, wenn Veränderungsbereitschaft an neu gegebenen Rahmenbedingungen entweder negiert oder blockiert werden. Und das führt zu massiven Generationenkonflikten. Hier ist wieder der Schlüssel nach Gemeinsamkeit zu finden. Das Bedürfnis nach Entwicklung, nach Wirkungskraft, nach Sinnstiftung, nach großartiger Performance. Diese Bedürfnisse stecken in jedem Menschen, ein Leben lang. Inwiefern können ältere Generationen von der jugendlichen Schöpferkraft profitieren?
Jeder will ewig jung bleiben, warum also nicht von den Jungen lernen? Oder ein erstarrter, perspektivloser junger Mensch orientiert sich an weisen Persönlichkeiten, so dass immer noch die Hoffnung besteht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Lebenslanges Lernen, die eigene Persönlichkeitsentwicklung, ein offenes Mindset, die Sinnstiftung, der Leistungswille, die Lösungsorientierung – alles Kompetenzen, die in allen Generationen vorkommen. Diese heißt es gemeinsam zu bündeln und voneinander zu lernen: für den gewünschten Unternehmenserfolg, für gute Arbeitsbedingungen, für eine nachhaltige Zukunft. Und dafür gilt es Freiräume in Unternehmenswelten, Explorationsmöglichkeiten, positive Fehlerkulturen, stärkenorientierte und kompetenzfördernde Stellenbeschreibungen, Kreativitätsinterventionen, Etablierung von ergebnisinspirierter Projektarbeit, ort- und zeitunabhängig zu schaffen. Jeden Tag. Und im Unternehmenskontext gelebt!
Und da hilft sicher auch die Devise: „Bewährtes bewahren und Neues implementieren.“ Eine Aufgabe, die Mitglieder verschiedener Generationen deutlich besser hinbekommen, als eine homogene Gruppe aus nur einer Generation.