Im Folgenden finden sich Schritte, die bei der Implementierung von Gesundheits-Benefits beachtet werden sollten:
Schritt 1: Zielgruppe definieren
Zunächst ist zu überlegen, welche Zielgruppe mit den Gesundheits-Benefits erreicht werden soll. Fragen, die sich hierbei stellen sind zum Beispiel:
- Handelt es sich um ein Großunternehmen oder KMU mit einem oder mehreren Standorten?
- Soll eine bestimmte Altersgruppe oder Fachgruppe angesprochen werden, z. B. aufgrund erhöhter Krankheitstage?
- Handelt es sich bei der Zielgruppe um potenzielle Bewerber, die aufmerksam auf das Unternehmen gemacht werden sollen?
- Ist Adressat jeder einzelne Mitarbeiter oder steht im Fokus ein gesundheitsförderndes Teambuilding und es handelt sich um die Ansprache von Abteilungen?
Grundsätzlich sollte diese Zielgruppe im ersten Schritt definiert werden, da sich die Ergebnisse der sich darauf aufbauenden Bedarfsanalyse (Schritt 2) je nach Zielgruppe stark unterscheiden können. Denn je nach Zielgruppe und deren Eigenschaften (z. B. wohnhaft auf dem Land oder in der Stadt bzw. mittleres oder höheres Alter) können sich die Bedürfnisse stark unterscheiden, z. B. gibt es mehrere Fitnessstudios in der Nähe oder ist das nächste Fitnessstudio eine längere Fahrtzeit entfernt? Besteht Interesse an Fitnessstudios oder Gesundheitsvorsorge?
Schritt 2: Bedarfsanalyse durchführen und Zielgruppe definieren
Zunächst sollten die Bedürfnisse sowie Interessen der Mitarbeiter ermittelt werden. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung, von Mitarbeitergesprächen oder Feedback-Workshops erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass die Fragen zielgerichtet und nicht zu offen gestellt werden, um die Bedürfnisse identifizieren zu können. Für eine Strukturierung der Fragen kann die Klassifizierung der Gesundheitsleistungen (Abschn. 2) genutzt werden.
Schritt 3: Ziele festlegen
Im dritten Schritt, ist das Ziel klar zu definieren. Hierzu ist es ratsam das Ziel SMART zu definieren:
- Spezifisch: Klare und präzise Formulierung des Ziels.
- Messbar: Konkrete Kriterien ermöglichen es, das Ziel bzw. den Fortschritt zu messen.
- Attraktiv: Das Ziel ist realistisch erreichbar und basiert auf verfügbaren, realistischen Ressourcen (z. B. Kompetenz, Budget).
- Relevant: Das Ziel trägt zum übergeordneten Unternehmensziel bei und ist von Bedeutung.
- Time: Ein klarer Zeitrahmen gibt vor, wann das Ziel erreicht sein soll.
Ein Beispiel wie das Ziel lauten kann:
"Innerhalb der nächsten 12 Monate werden 60 % der Mitarbeiter an einem Gesundheits- und Wellnessprogramm teilnehmen, das regelmäßige Gesundheitschecks, Ernährungsberatung und Fitnesskurse umfasst. Der Fortschritt wird monatlich in einem Reporting überprüft. Das Ziel ist die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit um 20 % sowie eine Reduzierung des Krankenstandes um 5 %."
Schritt 4: Auswahl der Gesundheits-Benefits
Basierend auf der Bedarfsanalyse und den Zielen sind im vierten Schritt die geeigneten Gesundheits-Benefits auszuwählen, die zu den Bedürfnissen und Interessen der Mitarbeiter passen, z. B. Gesundheitschecks, Fitnessangebote, psychologische Beratung, flexible Arbeitszeitmodelle usw. (s. Abschn. 2). Dabei ist eine Entscheidung, ob das Gesundheitsangebot vom Unternehmen angeboten werden kann, ein Dienstleister dafür beauftragt oder eine Kooperation abgeschlossen wird. Demzufolge sind alle erforderlichen Stakeholder miteinzubeziehen.
Schritt 5: Implementierungsplan erstellen und umsetzen
Im Schritt 5 ist ein detaillierter Implementierungsplan zu definieren. Dieser beinhaltet, wie die Gesundheits-Benefits eingeführt werden sollen, die Kommunikation an die Mitarbeiter sowie ggf. erforderliche Weiterbildungen zu der Leistung.
Im Anschluss ist der definierte Implementierungsplan umzusetzen.
Schritt 6: Check und Evaluation
Für die Sicherstellung der Zielerreichung ist es unerlässlich, kontinuierlich die Inanspruchnahme der Gesundheits-Benefits sowie das Ziel, das damit erreicht werden soll (z. B. Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit oder Reduzierung des Krankenstandes) zu erfassen und auszuwerten.
Dabei kann es auch hilfreich sein, regelmäßig Feedback von den Mitarbeitern zu erfassen und die Gesundheits-Benefits daraufhin entsprechend anzupassen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass diese den Bedürfnissen und Erwartungen entsprechen und nachhaltig die entsprechende Wirkung zeigen können.