Zusammenfassung
In der Luxemburger Deklaration wurden bereits 1997 die 4 Erfolgsfaktoren Partizipation, Integration, Projektmanagement und Ganzheitlichkeit für eine erfolgreiche Betriebliche Gesundheitsförderung definiert.
Darüber hinaus ist es für den Erfolg eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wichtig, dass es als Führungsaufgabe verstanden wird. Das Thema BGM muss auf allen Ebenen eines Unternehmens präsent sein. Führungskräfte müssen kommunizieren sowie motivieren und das sowohl zielgruppenorientiert als auch personenbezogen.
Unabhängig von der Herausforderung der Kommunikation und Information seitens der Führungskräfte ist Kommunikation und Motivation für ein erfolgreiches BGM unabdingbar. Unternehmensangehörige aller Hierarchieebenen müssen wissen, welche Maßnahmen derzeit angeboten werden und dazu begleitende Informationen erhalten.
1 Kommunikation
Vor dem Start der Kommunikation und der entsprechenden internen Vermarktung muss im ersten Schritt bekannt sein, welche internen Akteure und Stakeholder mit ins Boot geholt werden müssen. Dies können sein:
- Beschäftigte (Empfänger der Maßnahmen),
- BGM-Verantwortliche/-Koordinatoren,
- Mitglieder der Personalabteilung,
- Geschäftsführung,
- Führungskräfte,
- Betriebsrat/Personalrat,
- Mitglieder des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und Betriebsärzte.
Alle genannten Akteure haben unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen gegenüber dem BGM. Während die Geschäftsführung und die Führungsebene an der Optimierung von Leistungskennzahlen, wie Krankenstand oder Produktivität, interessiert sind, spielen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. Für die Personalabteilung sind Kennzahlen, wie Zufriedenheit, Motivation, Engagement und die Verbundenheit mit dem Unternehmen und die Attraktivität als Arbeitgeber, ausschlaggebend. Für die Beschäftigten ist es wichtig, Angebote entsprechend ihrer Bedürfnisse wahrnehmen zu können und einen entsprechenden Nutzen daraus ziehen zu können. Die Betriebs- bzw. Personalräte wollen aus ihrer Rolle als Beschäftigtenvertretung die Angebote nutzen, um die Mitarbeiterorientierung in den Fokus zu stellen.
Ziel einer internen Kommunikation und Information muss es sein, alle Beteiligten über die einzelnen BGM-Maßnahmen und deren Sinn und Zweck aufzuklären, um innerhalb des Unternehmens zunächst ein Bewusstsein und im Anschluss daran eine Akzeptanz für die Maßnahmen zu schaffen. Ist erst einmal ein Bewusstsein für die Angebote des Unternehmens vorhanden, geht es darum, positive Erlebnisse zu schaffen und diese nachhaltig in die Unternehmenskultur zu integrieren. Denn reines Wissen über die Gesundheitsangebote nützt nichts, wenn vonseiten der Mitarbeiter kein Interesse besteht.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollte es mindestens eine verantwortliche Person geben, die die Kommunikation steuert. Weiterhin wäre es sinnvoll, frühzeitig eine Arbeitsgruppe mit verschiedenen Akteuren zu bilden, um die Kommunikation im gesamten Projektverlauf des BGM sicherzustellen.
2 Vorbereitung der Kommunikationsstrategie
Für die Planung der Kommunikation innerhalb des Unternehmens gilt es, folgende Fragen im Vorfeld zu beantworten:
- Für wen sind die Informationen gedacht?
- Welche Informationen müssen vermittelt werden?
- Wann sind die Informationen sinnvoll?
- Welcher Kanal ist sinnvoll?
- Welche Ziele sollen erreicht werden?
- Wie werden die Informationen vermittelt?
Für jegliche Form der Kommunikation im Rahmen eines internen oder externen Marketings ist das Wissen über die Zielgruppe entscheidend, da dieses die richtige Ansprache und den richtigen Kommunikationskanal bestimmt. Die Zielgruppen und die jeweils genutzten Kommunikationswege, über die diese erreicht werden können, unterscheiden sich oft erheblich.
Erreichen von Mitarbeitern
Während Mitarbeiter in der Produktion eher selten Zugriff auf ihre Arbeits-E-Mail-Adressen haben bzw. diese überhaupt nicht nutzen können, haben Mitarbeiter, die im Vertrieb und Außendienst arbeiten, kaum eine Möglichkeit "Werbung" über klassische Kanäle, wie Plakate in der Firmenzentrale, wahrzunehmen. Das gleiche Prinzip gilt für die Beschäftigten im Homeoffice. Mittlerweile sind Flyer, Plakate oder Aushänge bei den jüngeren Generationen häufig eher verpönt und werden als altmodisch angesehen, während modernere Medien, wie z. B. Gesundheits-Apps, ältere Mitarbeiter überfordern können bzw. nicht angenommen werden.
Wenn man weiß, wen man erreichen will, muss man sich mit den Eigenheiten der Zielgruppe beschäftigen. Diese sind u. a. von folgenden Faktoren abhängig:
- Branche,
- Unternehmensgröße,
- Hierarchie,
- Tätigkeit,
- Bildungs- und Qualifikationsniveau der Beschäftigten sowie
- Arbeitsplatz.
Für die psychografische Segmentierung ist es wichtig, die Einstellung und Motivation der Mitarbeiter, die angesprochen werden sollen, bezüglich Gesundheit und BGM zu kennen und auch zu wissen, welche Charaktereigenschaften, Hobbys und Interessen sie haben. Auch die Frage, welchem Lebensstil potenzielle Nutzer folgen und welchen Nu...