Ähnliches gilt, wenn ein Konflikt eine zu hohe Eskalationsstufe erreicht hat. Hier ist auf das Eskalationsstufenmodell von Friedrich Glasl zu verweisen.[1] Er beschreibt die Eskalation eines Konflikts anhand von neun Stufen, die sich auf drei Ebenen verteilen. Während auf den ersten drei Stufen der ersten Ebene WIN-WIN-Lösungen möglich sind, folgen auf der zweiten Ebene in den Stufen vier bis sechs Lösungen, die fast immer zu einer WIN-LOSE-Situation führen. In den höchsten Eskalationsstufen sieben bis neun auf der dritten Ebene verlieren regelmäßig alle Beteiligten (LOSE-LOSE). Während auf Ebene eins Mediation sehr gut eingesetzt werden kann, gilt dies auf Ebene zwei nur noch mit Einschränkungen. Ist ein Konflikt derart eskaliert, dass er auf der dritten Ebene anzusiedeln ist, wird eine Mediation regelmäßig nicht mehr in Betracht kommen. In Stufe sieben hat ein Konflikt eine Eskalation erreicht, bei der auch ein eigener Schaden als Gewinn angesehen wird, solange der Schaden beim Gegner größer ist. Glasl bezeichnet diese Stufe auch als "Begrenzte Vernichtungsschläge".[2]

[1] Ballreich, R./Glasl, F., Mediation in Bewegung, 2. Aufl. 2011, S. 45 f.
[2] Ballreich, R./Glasl, F., Mediation in Bewegung, 2. Aufl. 2011, S. 46.

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