Eine prozessgesteuerte Digitalisierung erfordert ein grundlegendes Umdenken: Nicht mehr die IT-Systeme geben den Prozess vor, sondern der Prozess stellt Serviceanfragen an die Integrationssoftware, und diese kommuniziert mit den Anwendungen. Die Benutzer werden im täglichen Doing nur noch die Oberfläche der Prozess-Engine sehen. Nur wenige Personen werden in den Unternehmensanwendungen die Vorgänge bearbeiten, für die (noch) kein Prozess modelliert und umgesetzt ist.

Das bedeutet auch, dass wir die Bedieneroberfläche so gestalten, dass sie intuitiv in der gegebenen Arbeitssituation Sinn ergeben. Niemand muss mehr umfangreiche Trainings in der Bedienung von kryptischen Transaktionen des ERP-Systems absolvieren.

Wenn das HR-Management eine prozessgesteuerte Digitalisierung in der IT fordert, dann führt das auch zu einer neuen Zusammenarbeit zwischen IT und Fachabteilung (hier HR): Die IT bekommt die Aufgabe, Standardsysteme zu betreiben. Verwalten von Individualanpassungen (die Hölle der IT) ist Vergangenheit. Stattdessen braucht der IT-Service die Kompetenz für die Datenintegration und für den Betrieb und den Support einer BPMN-Engine.

HR-Manager können in einer prozessgesteuerten Digitalisierung die Verantwortung für Prozesse nicht mehr auf die IT schieben. Sie brauchen die Kompetenz, Prozesse vom Kundenerleben her zu verstehen, durchgängig und logisch einwandfrei zu gestalten und im Prozessmodell abzubilden. Das verlangt Lernbereitschaft.

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