In vielen Unternehmen bestehen Visionen, Leitbilder, Führungsgrundsätze und ähnliche "Verlautbarungen", denen entnommen werden kann, wie Führungskräfte und Mitarbeiter sich verhalten sollten. Derartige "Schriftsätze"“haben häufig sehr wenig mit der Praxis zu tun und aus ihnen kann man in der Regel keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Unternehmenskultur ziehen. Im Gegensatz dazu bezieht sich die Unternehmenskultur auf die tatsächlich gelebten Vorstellungs- und Orientierungsmuster, die das Verhalten der Führungskräfte und Mitarbeiter prägen. Unternehmenskultur bezieht sich daher nicht auf das, was sein soll, sondern auf das, was tatsächlich ist!

Unternehmenskultur ist nicht

  • nur in wenigen Unternehmen vorhanden,
  • gleichzusetzen mit dem Wohl der Arbeitnehmer,
  • gleichzusetzen mit Betriebsklima,
  • das "Schöngeistige" oder die "Hochkultur",
  • besser, wenn stärker und/oder homogener.
 
Praxis-Tipp

Unternehmenskultur bei Mitarbeiterauswahl beachten

Bei der Auswahl von Mitarbeitern wird traditionell auf das Können und die Motivation der Neu-Einzustellenden geachtet. Dies reicht nicht aus. So ist es möglich, dass ein hoch befähigter und hochmotivierter Mitarbeiter nach einiger Zeit frustriert Ihr Unternehmen verlässt, da er nicht zu Ihrer Unternehmenskultur passt. Dem "Können" und dem "Wollen" der Mitarbeiter müssen daher bei der Einstellungsprüfung das "Sollen" und "Dürfen", die durch die Unternehmenskultur vorgegeben sind, vergleichend gegenübergestellt werden. Nur bei einer hohen Übereinstimmung werden Mitarbeiter und Unternehmen zufrieden sein. So nützt es Ihnen nichts, wenn die neu eingestellte, fähige, engagierte und voller sehr guter Ideen steckende Sachbearbeiterin in eine Subkultur Ihres Unternehmens kommt, in der hauptsächlich Routineaufgaben zu erledigen sind und keinerlei Veränderungen erwünscht sind.

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