bAV-Preis 2023: Diese Startups und Großunternehmen überzeugten
In diesem Jahr zeigte sich die Jury des bAV-Preises insbesondere beeindruckt von den bAV-Lösungen der Großunternehmen. Wichtige Themen wie Diversität und Generationengerechtigkeit würden nicht nur diskutiert, sondern auch in der bAV umgesetzt. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen zeigte sich die Jury beeindruckt, dass Unternehmen mittlerweile schon in der Startup-Phase mit umfassenden Vorsorgekonzepten einen großen Mehrwert für die Mitarbeitenden stifteten.
Auch kleine Unternehmen können Altersvorsorge leisten
"Die betriebliche Altersversorgung ist keineswegs nur etwas für große Unternehmen", sagt Jury-Mitglied Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen vom Institut für Finanzwissenschaft der Universität Freiburg. Auch kleine und kleinste Unternehmen könnten für ihre Mitarbeitenden einen wesentlichen Beitrag zur langfristig tragfähigen Altersversorgung leisten. Das sei in den vergangenen zehn Jahren sichtbar geworden. Weiterhin setzen viele Unternehmen angesichts enger Arbeitsmärkte auf die betriebliche Altersversorgung, um Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig im Unternehmen zu halten. Vorsorgepakete würden sowohl den Unternehmen im Wettbewerb um begehrte Fachkräfte als auch den Mitarbeitenden für ihre Ruhestandsfinanzierung nützen, so Dr. Thomas Jasper, Leiter Retirement Westeuropa bei WTW.
Rheinmetall hinter Uniper
Bei den Großunternehmen belegte Uniper den ersten Platz. Besonders gelobt wurde die Einführung einer reinen Beitragszusage und des ersten Sozialpartnermodells Deutschlands. Das Energieunternehmen komplementierte das bisherige, in der Niedrigzinsphase von Mitarbeitenden als weniger attraktiv wahrgenommene, bAV-Modell mit einer reinen Beitragszusage und ermögliche nun die Wertentwicklung der Vorsorgebeiträge am Kapitalmarkt. Hierbei solle ein innovatives Sicherungskonzept etwaige Schwankungen generationengerecht ausgleichen. Der zweite Platz ging an Rheinmetall. Das Unternehmen investiert mehr in die Altersvorsorge mit höheren Arbeitgeberbeiträgen, Zuschüssen zu den Eigenbeiträgen der Beschäftigten und einem Wechsel auf ein fondsbasiertes Anlagemodell. Durch Mindestbeiträge für die unteren Entgeltgruppen achte der Technologiekonzern auch darauf, seiner sozialen Verantwortung als Arbeitgeber gerecht zu werden, so die Jury.
Siemens auf dem dritten Platz
Den dritten Platz belegt Siemens. Die bAV-Beiträge für die breite Belegschaft seien in dem neuen Altersvorsorgeplan von Siemens Healthineers deutlich aufgestockt worden. Gleichzeitig lege der Medizintechnik-Hersteller besonderes Augenmerk darauf, bestehende Altersvorsorge-Lücken zu verringern. Die einheitliche und transparente Beitragslogik werde deshalb in einigen Punkten ergänzt - für die unteren Lohngruppen werde die bAV durch Mindestbeiträge ausgebaut. Familienfreundliche Teilzeit-Arbeitskonzepte würden ebenfalls durch Mindestbeiträge für die Altersvorsorge begleitet, um den Gender Pension Gap reduzieren. Berufseinsteigende würden anhand eines Startbausteins von Anfang an mit der bAV vertraut gemacht, damit Vorsorgelücken gar nicht erst entstehen.
Planisware gewinnt in der Kategorie KMU
In der Kategorie KMU errang das Unternehmen Planisware aus München den ersten Platz. Um Mitarbeitende zur Weiterempfehlung von Planisware als Arbeitgeber zu motivieren, setzt der Software-Anbieter bewusst auf eine betriebliche Versorgung, "die unsere Mitarbeitenden privat nicht bekommen können". Aufbauend auf einer vorherigen bAV-Lösung und nach umfassender Analyse mit vielen Prozessbeteiligten wurde ein – so die Jury – sehr wertvolles, flexibles und individuelles Benefits-Paket entwickelt. Die Vorsorgebeiträge des Arbeitgebers sowie die (vom Arbeitgeber hoch bezuschussten) Eigenbeiträge der Mitarbeitenden würden in eine Ansparrente oder Fondsrente mit individuell wählbarer Aktienquote angelegt, so dass Mitarbeitende je nach Sicherheitspräferenz und Anlagehorizont die für sie optimale Form wählen könnten.
Das Louisiana Steakhaus holt Rang zwei, Idibi Rang drei
Der zweite Platz ging an das Louisiana Steakhaus. Die Inhaberin Melanie Walter setze nach der Corona-Pandemie in der Gastronomie-Branche ein deutliches Zeichen: Als ehemalige Mitarbeiterin kenne sie die Präferenzen der Angestellten und biete ihnen eine effektive Entlastung durch eine umfassende betriebliche Alters-, Gesundheits- und Unfallvorsorge. Auf dem dritten Platz landet das Unternehmen ibidi aus Gräfelfing. Aus Sicht der Jury ist die Verknüpfung zwischen agilem Arbeiten und agiler bAV hervorzuheben. Gelungen sei auch die Unterstützung der Mitarbeiterbindung durch bAV: der Arbeitgeberbeitrag steigt mit der Unternehmenszugehörigkeit. Flexibel sei die ibidi-Altersversorgung nicht nur in der Wahl des Abrufalters (zwischen 62 und 85) und der Auszahlungsform (Rente oder Kapital), sondern auch in den Anlagemöglichkeiten: Mitarbeitende könnten den Fokus beim Altersvorsorge-Sparen auf Sicherheit, Wachstum oder Chance legen.
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