Machen Überstunden glücklich?

Knapp 60 Wochenstunden und trotzdem happy: Von den Umfrageteilnehmern, die mit 55 bis 60 Arbeitsstunden in der Woche am längsten arbeiten, sind mit 72 Prozent auch die meisten zufrieden oder sehr zufrieden. Knapp dahinter liegen laut der Untersuchung Beschäftigte, die auf 50 bis 55 Arbeitsstunden in der Woche kommen – von ihnen sind 68 Prozent mit ihrer Stelle glücklich.
Warum Zufriedenheit im Job viele Gründe hat
Heißt das nun also, dass Überstunden die Mitarbeiter zufriedener machen? Ganz so einfach sei es leider nicht, erläutern die Studienautoren, die insgesamt 1.000 Vollzeitbeschäftigte befragt haben. Denn andere Erklärungen seien ebenso plausibel. Durchaus naheliegend sei etwa, dass Mitarbeiter, die im Job ohnehin zufrieden sind, auch gerne länger bleiben. In diesem Fall wären die geleisteten Überstunden dann eher die Folge hoher Jobzufriedenheit und nicht deren Grund – zumindest nicht der einzige Grund.
Mitarbeiter wollen Anerkennung, faire Gehälter, gute Perspektiven
Ebenfalls wichtig ist laut der Qualtrics-Studie zum Beispiel, ob Führungskräfte und Kollegen die individuelle Leistung eines Mitarbeiters anerkennen. Auch dafür haben die Studienautoren Hinweise gefunden: So sagen 82 Prozent der Befragten, deren Arbeit wertgeschätzt wird, dass sie mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden oder sehr zufrieden sind. Dieser Ansicht sind dagegen nur 27 Prozent der Mitarbeiter, die fast nie Anerkennung für ihre Arbeit bekommen.
Ein weiterer Faktor in Sachen Jobzufriedenheit sei zudem, ob die Mitarbeiter ein Gehalt bekommen, das sie als angemessen empfinden. Diesen Zusammenhang, der bereits aus anderen Untersuchungen bekannt ist, untermauert auch die Qualtrics-Studie. Außerdem zeigt die Befragung einmal mehr, dass den Arbeitnehmern offenbar gute Karriereaussichten wichtig sind. Denn jeweils eine Mehrheit der Studienteilnehmer mit sehr guten (80 Prozent) oder guten (79 Prozent) Karriere- und Aufstiegschancen sagt, sie seien mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden oder sogar sehr zufrieden.
Performance Management: Zufrieden ist, wer seine Leistung kennt
Darüber hinaus empfehlen die Studienautoren, dass Führungskräfte und Personaler auf ein transparentes Performance Management setzen sollten. Ihre Befragung zeige nämlich auch, dass Arbeitnehmer, die ihren Beitrag zu den Unternehmenszielen kennen, auffällig häufig mit ihrem Job zufrieden sind: Von den Befragten, die wissen, welchen Anteil sie am Unternehmenserfolg haben, sagt das die große Mehrheit (80 Prozent). Bei den Beschäftigten, die nicht richtig einschätzen können, welchen Beitrag sie mit ihrer Arbeit leisten, sind es nur 28 Prozent.
Lesen Sie auch:
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.711
-
In diesen Jobs verdienen Azubis am meisten
1.035
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
937
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
931
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
816
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
677
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
562
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
405
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
389
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
366
-
Tipp der Woche: Ältere Beschäftigte einbinden
24.04.2025
-
Job Crafting für mehr Mitarbeiterzufriedenheit
24.04.2025
-
Warum Unternehmen Corporate Influencer unterschätzen
22.04.2025
-
Ist HR reif für KI?
17.04.2025
-
Bedeutung der bAV wächst
17.04.2025
-
Job Hopping - Zu oft gewechselt, um gut zu sein?
16.04.2025
-
Trend zu Präsenzpflicht geht zurück
16.04.2025
-
Arbeit für Ältere attraktiv gestalten
15.04.2025
-
Wie sich Elternzeit bei Vätern aufs Gehalt auswirkt
10.04.2025
-
Kritische Infrastrukturen müssen sicherer werden
08.04.2025