Die Forschung zur digitalen Unternehmenskultur war in zwei Schritte aufgeteilt: Zunächst studierte die LeadershipGarage die Innovationskulturen von Startups. In einem zweiten Schritt untersuchte das Projekt den digitalen Status quo traditioneller, zumeist großer Unternehmen und verglich dann deren Unternehmenskulturen mit denen der Startups.
Fünf Schalthebel für eine digitale Unternehmenskultur
Im Ergebnis wurden jene fünf Schalter der „New Work Culture“ identifiziert, die Unternehmen umlegen müssen, damit sie den Anforderungen der digitalen Welt gerecht werden:
- Workplace: Der Arbeitsplatz der Zukunft ist zunehmend flexibel, sowohl in seiner funktionalen wie auch räumlichen Ausrichtung.
- Collaboration: Dies bezeichnet die Notwendigkeit, Informationen im Fluss zu halten und aktiv zwischen allen Beteiligten zu teilen.
- Empowerment: Dies bedeutet, den Mitarbeitenden verstärkt Verantwortung und Partizipation einzuräumen.
- Leadership: Dies zielt darauf ab, Führungsrollen und ‑aufgaben unmittelbar mit dem Einfluss in und der Optimierung von Netzwerken zu verknüpfen.
- Culture: Sie ist auf das Hervorbringen von Innovation und die dafür nötige „Wendigkeit“ des Unternehmens ausgerichtet.
Self-Assessment-Tool für Führungskräfte
Ein Transfer-Tool zur Umsetzung der digitalen Kultur ist das Online Self-Assessment für Führungskräfte „Digital Preparedness – Are you fit for the digital age?“: Dieses Self-Assessment ermöglicht es Führungskräften zu prüfen, wie gut sie auf die moderne Führung und die Anforderungen in der digitalen Welt vorbereitet sind. Das Self-Assessment umfasst eine zuverlässige Diagnose des persönlichen Führungsverständnisses und -verhaltens und motiviert zur Selbstreflexion über Führungsmuster.
Ziel ist es, Einstellungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen: Halten sie den Anforderungen der digitalen Welt stand? Das Self-Assessment leitet somit zu einer umfassenden Stärken-und-Schwächen-Analyse an; die Führungskräfte erfahren, auf welchen Kompetenzfeldern sie bereits effektiv führen und wo sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln sollten. So ergibt sich ein persönliches Profil, das mit Hilfe eines systematischen Benchmarks Orientierung bietet.
Neues Forschungsprojekt zu „Ambidextrous Leadership“
Ein weiteres Forschungsprojekt der LeadershipGarage dreht sich um „Ambidextrous Leadership“ – den Einfluss „beidhändiger Führung“ auf das Innovationsgeschehen. Daraus entstehen praktische Handlungsempfehlungen für die Innovationsentwicklung der teilnehmenden Unternehmen. Hintergrund der Studie ist die Erkenntnis, dass ein „beidhändiges“ Führungshandeln Voraussetzung für das Hervorbringen von Innovation ist, wobei gleichzeitig frei gedacht (explore) und zielorientiert gehandelt (exploit) werden muss. So dürfen der schöpferischen Phase der Innovationsentwicklung keine engen Grenzen gesetzt sein, während die generierten Ideen und Ergebnisse wiederum auf die Unternehmensziele zugeschnitten und in die auf Effizienz ausgelegten Produktions- und Vertriebsprozesse des Unternehmens integriert werden müssen.
„Leading Innovation“ kann somit als zentrale Aufgabe der Führungskräfte angesehen werden: Es ist an ihnen, Innovationen anzustoßen, Innovationsprozesse anzuführen und innovative Ergebnisse umzusetzen. Das Konzept des Ambidextrous Leadership macht deutlich, dass in der digitalen schnellen Zukunft neben der Optimierung von Arbeitsprozessen auch die Innovation in die Prozesse hineingebracht und neue Geschäftsmodelle entwickelt werden müssen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Praxiserfahrungen die Projektpartner beim Fachsymposium „Inside Silicon Valley“ erhalten.