Haufe Online-Redaktion: Wie hat sich die Wahrnehmung und Priorität von Organisational Performance in den vergangenen fünf Jahren verändert? Ist das Thema in den Unternehmen angekommen?
Heike Riebe: Die Wahrnehmung und Priorität von Organisational Performance haben sich deutlich verändert und das Thema ist definitiv in den Unternehmen angekommen. Organisationen erkennen zunehmend, dass eine hohe Organisational Performance entscheidend für den langfristigen Erfolg ist, insbesondere angesichts des wachsenden Wettbewerbsdrucks, steigender Kundenerwartungen und des digitalen Wandels. Sie legen heute mehr Wert auf eine effiziente Ressourcennutzung, Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen und die Steigerung der Innovationskraft.
Bewertung und Verbesserung der Unternehmensleistung
Haufe Online-Redaktion: Ist das der Grund, weshalb Sie das Thema als Leitthema für die diesjährigen Messen der Zukunft Personal gewählt haben?
Heike Riebe: Das Thema Organisational Performance ist mehr für uns als ein einjähriges Leitthema. Es ist eine Neuausrichtung der Fokusthemen, um die sich die Personalabteilungen kümmern: Die Arbeit von HR wird von Jahr zu Jahr strategischer – die Einführung von KI, welche die administrativen Aufgaben übernimmt, wird diese Entwicklung zusätzlich verstärken. Organisational Performance wird eine zentrale Bedeutung einnehmen, da es alle Aspekte der Unternehmensleistung umfasst – von der finanziellen und operativen Performance bis hin zur Leistung des Humankapitals. Es bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Bewertung und Verbesserung der Unternehmensleistung, was in der heutigen dynamischen Geschäftswelt unerlässlich ist. Deshalb ist es aus unserer Sicht die aktuell wichtigste Herausforderung für HR und wird auf jeden Fall in den nächsten Jahren Teil unserer inhaltlichen Ausrichtung bleiben.
Haufe Online-Redaktion: Welche Trends beeinflussen die Organisational Performance?
Heike Riebe: Da sind vor allem die digitale Transformation und der Einsatz von KI zu nennen. Unternehmen müssen digitale Technologien strategisch nutzen, um datengetriebene Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu automatisieren und flexible Arbeitsmodelle zu ermöglichen. Zudem spielen Themen wie Talent Management, Employee Experience und agile HR-Strategien eine wichtige Rolle.
Haufe Online-Redaktion: Welche spezifischen Maßnahmen können HR-Bereiche ergreifen, um die Organisational Performance zu verbessern?
Heike Riebe: HR-Bereiche können Talent Management und Upskilling fördern, die Employee Experience optimieren und agile HR-Strategien etablieren. Wichtig ist auch die Nutzung von HR-Analytics, um fundierte Personalentscheidungen treffen zu können.
Haufe Online-Redaktion: Wie wichtig ist die Mitarbeiterzufriedenheit für die Organisational Performance?
Heike Riebe: Die Mitarbeiterzufriedenheit ist von entscheidender Bedeutung. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motivierter, engagierter und produktiver. HR spielt hier eine Schlüsselrolle, indem es proaktiv Programme zur Kompetenzentwicklung einführt, das Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördert und Karriereentwicklungsmöglichkeiten schafft.
Das Thema Organisational Performance ist mehr für uns als ein einjähriges Leitthema. Es ist eine Neuausrichtung der Fokusthemen, um die sich die Personalabteilungen kümmern.
Haufe Online-Redaktion: Welche Rolle spielt KI in der Verbesserung der Organisational Performance? Können zum Beispiel KI-gestützte Tools Personalabteilungen dabei helfen, die Leistung der Organisation zu messen und zu optimieren?
Heike Riebe: Definitiv. KI spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Verbesserung der Organisational Performance. KI-gestützte Tools können HR-Abteilungen dabei helfen, Prozesse zu automatisieren, große Datenmengen zu analysieren und präzisere, schnellere Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise können KI-Systeme bei der Talentakquise, dem Onboarding und der Personalentwicklung unterstützen und so die Effizienz und Effektivität der HR-Prozesse steigern. Das Angebot an Unterstützung ist mittlerweile sehr umfangreich und HR sollte nicht zögern, die Vorteile, die sich daraus im Arbeitsalltag ergeben, auch zu nutzen.
Organisational Performance als Leitthema auf der Zukunft Personal
Haufe Online-Redaktion: Inwiefern wird das Thema Organisational Performance auf den Zukunft Personal Messen bespielt?
Heike Riebe: Auf der Zukunft Personal Nord, die vom 26. bis 27. März in Hamburg stattfindet, wird Organisational Performance beispielsweise in der Keynote mit Cawa Younosi, dem Geschäftsführer der Charta der Vielfalt, thematisiert. Er spricht über "Die große Potenzialverschwendung: Die verborgenen Chancen für Menschen, Unternehmen und die Gesellschaft". Auf der Zukunft Personal Süd, die vom 6. bis 7. Mai in Stuttgart stattfindet, wird Innovationsexperte Christoph Burkhard, CEO von One Life, zum Thema "Die Mensch-Maschine-Allianz: HR als Architekt einer neuen Arbeitswelt" referieren. Er liefert Antworten auf die Frage, warum HR mehr denn je zum Schlüssel des Unternehmenserfolgs wird.
Haufe Online-Redaktion: Organisational Performance betrifft nicht nur HR, sondern auch Finance, Marketing, Vertrieb, IT und weitere Unternehmensbereiche. Inwieweit können Sie mit den ZP-Messen auch Menschen jenseits von HR erreichen?
Heike Riebe: Die ZP-Messen haben in der Tat das Potenzial und tun es teilweise bereits auch schon, andere Unternehmensbereiche jenseits von HR zu adressieren. Organisational Performance ist ein ganzheitliches Thema. Denn am Ende muss jeder, der ein Team führt, seine Mitarbeitenden so führen, dass sie gerne zur Arbeit kommen und ihren Teil zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Das kann niemals nur die Aufgabe einer einzelnen Abteilung sein. Aber HR ist "Möglichmacher", um den Grundgedanken in die Unternehmen zu transportieren und die Teamleads darin zu unterstützen, ihre Aufgabe erfolgreich umsetzen zu können. Die Zukunft Personal Messen wollen dabei unterstützen, dieses Thema bereichsübergreifend zu diskutieren und voranzutreiben. Durch gezielte Programmpunkte und Networking-Möglichkeiten werden auch Vertreter aus Finance, Marketing, Vertrieb, IT und dem strategischen Management mit Best-Practice-Beiträgen angesprochen und erhalten Impulse für die Herausforderungen in ihrem Arbeitsalltag. Damit fördern wir den interdisziplinären Austausch und unterstreichen die ganzheitliche Natur von HR-Arbeit. Wir verstehen uns daher auch nicht mehr als reine Personalfachmesse, sondern als Plattform für People und Organisational Performance.
Ein Blick in das Vortragsprogramm auf der jeweiligen Event-Webseite der Zukunft Personal lohnt sich hier auf jeden Fall, auch für Nicht-HRler. Interessierte haben die Möglichkeit, sich ein limitiertes kostenfreies Besucherticket für die Zukunft Personal Nord in Hamburg oder Zukunft Personal in Stuttgart zu generieren.