Feedback ist eine wichtige Form der Kommunikation und findet immer und überall statt. Ein bewusster Umgang damit steigert die Wirkung von Feedback und fördert eine Feedback-Kultur: Es ist wichtig, das Thema immer wieder anzugehen vor allem bei virtueller Zusammenarbeit, diesem einen Raum zu geben und Feedback im Alltag zu etablieren.
Positives Feedback im Sinne von Lob bestätigt das Verhalten eines Menschen. Negatives Feedback – oder gar Kritik – führt hingegen dazu, dass man sich aus seiner Komfortzone hinausbewegt und gewissermaßen dazu gezwungen wird, über das eigene Verhalten nachzudenken. Das Selbstreflektieren hilft, sich weiterzuentwickeln, anstatt auf der Stelle zu stehen und zu stagnieren.
Gerade für das Miteinander in verstreuten Teams ist dies ein entscheidender Erfolgsfaktor - vor allem auch auf der zwischenmenschlichen Ebene. Denn wenn man sich nicht persönlich sieht, fällt die nonverbale Kommunikation weg. Dann ist es umso wertvoller, ein direktes Feedback zu bekommen und auch geben zu dürfen. Fachliches Feedback fällt dabei meist leichter als persönliches Feedback zu Verhaltensweisen. Es sagt sich einfacher "…ich finde, dein Konzept ist an diesem Punkt noch nicht ganz ausgereift…" als zuzugeben "… den Ton, in dem du mich heute in der Besprechung angefahren hast, fand ich nicht in Ordnung". Diese unausgesprochene Kränkung schmort dann so vor sich hin und jeder sitzt es anders aus, mit ungeahnten Folgen.
Feedback kann Lob oder Kritik sein, aber niemals beleidigend
Aber zu ehrlichem Feedback gehört nicht nur Lob, sondern eben auch Kritik, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist. Diese gilt es von den Mitarbeitern einzufordern, da viele sich zunächst schwer damit tun. Auch den eigenen Chef kritisieren zu dürfen, gehört dazu und wird von vielen Mitarbeitern als Wertschätzung seitens der Führungskraft empfunden. Nur so bekommen Führungskräfte gespiegelt und ein Gespür dafür, wie sie aus der Ferne auf ihre Mitarbeiter wirken. Je lockerer und selbstverständlicher das Ganze moderiert wird, desto natürlicher wird es mit der Zeit.
Um Feedback überhaupt zu etablieren, kann es hilfreich sein, regelmäßige Feedback-Sitzungen einzuführen und für diese gemeinsame Prinzipien zu definieren, z.B. sich präzise und unmissverständlich auszudrücken. Schwammige Aussagen besser vermeiden: Wörter wie "wahrscheinlich" oder "nicht schlecht" bedeuten für jeden Menschen etwas anderes. Bei Feedback ist es wichtig, dem anderen Raum zu geben, um Fragen zu stellen und somit Unklarheiten zu vermeiden. Denn missverständliches Feedback bringt nichts.
Das Festhalten von Regeln drückt explizit aus, welches Verhalten gewünscht ist und welches gegen die Feedback-Prinzipien verstößt. Aufwärmphasen können den Teilnehmern die Möglichkeit geben, erst einmal "aufzutauen" und sich auf die Feedback-Sitzung einzustimmen: Jeder meldet sich zu Wort mit dem Thema, dass ihn oder sie momentan am meisten bewegt. Alle anderen hören in dem Moment einfach nur zu. Dies schafft vor allem eine vertrauensvolle Atmosphäre und einen sicheren Raum für Feedback. Zum Ausklang sollte man gemeinsam oder individuell über die positiven Aspekte und das Verbesserungspotenzial der Sitzung diskutieren: Was war gut? Was könnte beim nächsten Mal besser klappen? Was nehmen die Teilnehmer mit?
So ist eine etablierte Feedback-Kultur ein entscheidender Faktor für eine positive Arbeitsatmosphäre über verschiedene Standorte hinweg. Deshalb sollte sie auch fester Bestandteil der gesamten Unternehmenskultur sein und von einer ausgewogenen Mischung leben aus Feedback geben und Feedback nehmen.
Für Teams im Homeoffice sind die alljährlich stattfindenden Leistungsbeurteilungen in Form von strukturiertem Feedback eindeutig zu wenig. Generell sollte die meist nur einmal jährlich stattfindende Feedbackrunde überdacht werden. Bei virtueller Zusammenarbeit eignen sich wöchentliche oder monatliche Gespräche aber auch spontane Kommentare (z. B. via Instant Feedback App), um Meetings, Präsentationen, Projektarbeiten etc. zu kommentieren.
Wenn es dicke Luft gibt
Sitzt ein Team im Großraumbüro zusammen, lassen sich positive wie negative Schwingungen leicht erkennen. Es ist z.B. ungewöhnlich still oder der Umgangston zwischen Kollegen ist rauer geworden. Ursachen gibt es viele. Wenn man sich täglich sieht, sind dicke Luft und evtl. Missverständnisse schneller sichtbar und können beseitigt werden. Sitzen aber alle getrennt voneinander, bekommt man diese Verstimmungen nicht mit oder erst, wenn es schon zu einem ausgewachsenen Konflikt gekommen ist. Denn gerade in Mails kann man sich leichter missverstehen als im gesprochenen Wort. Ein klarer Aufruf für gegenseitiges offenes Feedback im virtuellen Raum!
Vorteile einer konstruktiven Feedback-Kultur auf einen Blick
Investition in die eigenen Fähigkeiten:
Feedback hilft, neue persönliche Entwicklungschancen zu entdecken.
Weiterentwicklung des Teams:
Feedback zeigt Schwächen auf oder aber wirkt als Bestätigung, dass man gemeinsam auf dem richtigen W...