Offboarding (oder Austritts- bzw. Exit-Management) bezeichnet im Personalmanagement den professionell organisierten Austritt eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen. Offboarding meint einerseits
- den technischen bzw. systematischen Prozess, also bspw. die Weitergabe von Dokumenten, Wissen und Kontakten und Organisatorisches (wie z. B. Rückgabe eines firmeneigenen Laptops, Geschäftswagen, Smartphone o. ä.),
- andererseits aber auch den sozio-emotionalen Prozess in Form eines Austrittsinterviews.
Unternehmen sollten beide Prozesse reibungslos und wertschätzend gestalten.
Datenschutz und Datensicherheit
Gerade wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen kurzfristig, durch fristlose Kündigung oder im Streit verlässt, sollten Sie die Rückgabe von Arbeitsmitteln und Sperrung von Zugriffsrechten und Accounts sehr genau überwachen. So können Sie das Risiko einer Datenschutzpanne und der Weitergabe von personenbezogenen Daten, Firmen-Know-how und Geschäftsgeheimnissen deutlich minimieren.
Warum lohnt sich Offboarding?
Da bei Mitarbeitern nicht nur der erste Eindruck, sondern immer auch der letzte zählt, sollte ein Offboardingprozess genauso strukturiert wie der Onboardingprozess ablaufen. Ziel beim Offboarding ist es, die Atmosphäre für den aus dem Unternehmen scheidenden Mitarbeiter so zu gestalten, dass ein positiver Eindruck bestehen bleibt. Denn jeder scheidende Mitarbeiter ist immer auch ein Botschafter des Unternehmens. Schafft es ein Unternehmen, dem scheidenden Mitarbeiter das Gefühl zu geben, dass seine Person und Arbeit nach wie vor geschätzt werden, ist dieser eher dazu bereit, sein in der Vergangenheit erworbenes Wissen weiterzugeben, eine saubere Übergabe und Dokumentation sicherzustellen und positive Erfahrungen in Arbeitergeber-Bewertungsportalen weiterzugeben. Das erleichtert wiederum das Recruiting und Onboarding eines Nachfolgers erheblich.
Hier bietet sich ein professionell geführtes Austrittsinterview an. HR kann hier direkt vom Mitarbeiter die genauen Trennungsgründe erfahren und herausfinden, ob der Mitarbeiter unzufrieden mit der Führungskraft, den Aufgaben, dem Team oder Kollegen war. So hat HR die Möglichkeit, mögliche Ursachen möglichst zu beseitigen, um künftige Fluktuationen zu vermeiden.
Orientierungs- und Outplacement-Beratung anbieten
Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen unfreiwillig, herrscht ein besonders hohes Konfliktpotenzial. In diesem Fall kann professionelles Offboarding, beispielsweise in Form einer Orientierungs- und Outplacement-Beratung, dazu beitragen, dass eine juristische Auseinandersetzung vor Gericht vermieden wird.
Die Checkliste zeigt, an welche Punkte Führungskräfte und HR-Mitarbeiter bei einem strukturierten Offboarding denken sollten.