Rz. 88

Der Gesetzgeber sah keinen Anlass für eine gesetzliche Regelung schiedsrechtlicher Fragestellungen von Beschlussmängelstreitigkeiten im Personengesellschaftsrecht:[141]

Beschlussmängelstreitigkeiten sind schiedsfähig i.S.v. § 1030 ZPO.[142] Zwischenzeitlich im Schrifttum geäußerte Bedenken, ob die vom BGH zur GmbH entwickelten Mindestanforderungen an eine wirksame Schiedsvereinbarung auch vollumfänglich auf Personengesellschaften anwendbar sind,[143] haben sich dadurch erledigt, dass das Beschlussmängelrecht bei Personenhandelsgesellschaften – entsprechend der Beschlusslage des 71. und 72. DJT – infolge der Reform "auf das gemeinsame Fundament des Anfechtungsmodells bei Kapitalgesellschaften umgestellt wird, für das der BGH in (…) [seinen] Entscheidungen bereits Wirksamkeitsvoraussetzungen formuliert hat".[144]

[141] RegE, BT-Drucks 19/27635, S. 112.
[142] Der BGH hat insoweit – am Maßstab des § 138 BGB und des Rechtsstaatsprinzips – konkrete Mindestanforderungen an eine wirksame Schiedsvereinbarung aufgestellt: vgl. BGH, Urt. v. 29.3.1996 – II ZR 124/95, BGHZ 132, 278, juris Rn 11 ff. und BGH, Urt. v. 6.4.2009 – II ZR 255/08, BGHZ 180, 221, juris Rn 10: für die GmbH; BGH, Beschl. v. 6.4.2017 – I ZB 32/16, SchiedsVZ 2017, 197, juris Rn 22 f.: für die KG.
[143] Vgl. Borris, NZG 2017, 761, 763 f.; Otto, ZGR 2019, 1082, 1111 und 1121.
[144] RegE, BT-Drucks 19/27635, S. 112.

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