Julian Backes, Sven Eichler
Rz. 1036
Abbildung 28 – technische Detailbilder: Einseitensensor ES3.0
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Der ES3.0 registriert mit einer Abtastrate von 100 kHz die auf fünf Fotodiodenpaaren (Sensoren) einfallende Lichtintensität als Funktion der Zeit. Jeder dieser Sensoren besteht aus zwei Fotodioden, die zueinander differenzgeschaltet sind, d.h. der aus beiden Fotoelementen bestehende Sensor gibt nur die Signaldifferenz zwischen den beiden Fotoelementen als Signal an den Messrechner aus (vgl. Abb. 28b).
Rz. 1038
D.h. solange sich kein Fahrzeug an der Messbasis von 0,5 m Länge, auf der sich in gleichen Abständen die fünf Sensoren befinden, vorbei bewegt, so geben die Sensoren idealisiert einen Spannungswert von 0 V an den Messrechner aus.
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Fährt nun ein Fahrzeug mit einer gegebenen Geschwindigkeit an der Messbasis vorbei, so registrieren die in Fahrtrichtung gesehen ersten Fotoelemente eine Änderung der Intensität des einfallenden Lichtes und die jeweils zweiten Fotoelemente registrieren noch keine Veränderung.
Rz. 1040
Die Differenz der beiden Signale der Fotodioden und damit das Signal, das ein Sensor an den Messrechner abgibt, ist dann von 0 verschieden.
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Unter idealen Umständen werden von allen fünf Sensoren die gleichen Signale abgegeben, die entsprechend der Zeit, welche das Fahrzeug bei der gegebenen Geschwindigkeit benötigt, um die Strecke zwischen den einzelnen Sensoren zurückzulegen, gegeneinander verschoben sind.
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Die Signale werden anschließend digitalisiert und für die Auswertung mit einer Rechnereinheit aufbereitet und als Rohmessdaten gespeichert.
Hinweis
Zur Messwertbildung an sich ist nach offiziellen Angaben nur bekannt, dass zur Bestimmung des Zeitversatzes zwischen zwei Helligkeitsverläufen und deren Grad an Übereinstimmung eine Korrelationsrechnung zum Einsatz kommt.
Weiterhin wird durch die Auswertung der sogenannten Triggersignale eine "vorläufige" Geschwindigkeit ermittelt.
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Anhand der durch die Triggerschaltung vorläufig bestimmten Geschwindigkeit, die im Nachhinein durch die Korrelationsanalyse überprüft wird, berechnet der Messrechner eine Zeitdauer, innerhalb derer sich der Punkt am Fahrzeug, auf den sich die Messung bezieht, 3 m vom mittleren Sensor aus gesehen weiterbewegt haben muss, an die sog. Fotoposition.
Rz. 1044
Ein Foto wird gefertigt, wenn die vorläufige Geschwindigkeit den eingestellten Fotogrenzwert erreicht oder überschreitet und der vorläufige gemessene Seitenabstand innerhalb des eingestellten Abstandsbereiches liegt.
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Zwischen 1 und 3 digitale Messfotos werden dann zum Rechner übertragen, wo die Bilddaten und die bei der Messung entstandenen Werte bei einer gültigen Messung in einer Datei zusammengefasst, signiert, verschlüsselt und dann auf der Festplatte im Rechner gespeichert werden.
Rz. 1046
Falls die Messung verworfen wurde, werden die Bilddaten gelöscht und die Geschwindigkeit nur zu statistischen Zwecken (Geschwindigkeitshistogramm) gespeichert.
Rz. 1047
Im Rahmen der Untersuchung der Sicherheit von eso-Dateien hat die VUT festgestellt, dass in diesen Dateien neben den offensichtlichen Informationen wie das Bild und Textinformationen auch die der Messung zugrunde liegenden Rohmessdaten der Sensoren gespeichert sind.