Rz. 51

Neben dem baurechtlichen und gestalterischen Potenzial spielt das Lagepotenzial eine große Rolle. Welche Potenziale können sich hier konkret ergeben? Eine gute Lage setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Hervorzuheben sind:

die konkrete Umgebungsbebauung,
die Immissionsbelastung der Immobilie,
die Nahversorgung, die Anbindung an die Infrastruktur und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.

Alle Umstände, die eines oder mehrere dieser Elemente positiv beeinflussen, können sich direkt werterhöhend auf die Immobilie auswirken. Wird z.B. in der näheren Umgebung der Immobilie ein neuer Supermarkt eröffnet oder wird die Immobilie durch eine neue Station an das U-Bahn-Netz angebunden, wirkt sich dies ebenso positiv aus, wie z.B. die Entscheidung der Gemeinde, eine Änderung der Verkehrsführung zu beschließen, wonach der ursprünglich an der Immobilie vorbeiführende Fahrzeugverkehr nun über eine Umgehungsstraße geleitet wird. Wissen Kaufinteressenten im Vorhinein von diesen positiven Änderungen, können sie diese entsprechend einpreisen und sind häufig bereit, einen höheren Kaufpreis zu zahlen.

 

Rz. 52

Neben positiven Lageveränderungen, die sich günstig auf den Wert der Immobilie auswirken können, gibt es auch negative Lageveränderungen. Wenn z.B. für das Gebiet, in dem die Immobilie liegt, von der Gemeinde eine Erhaltungssatzung beschlossen wird, durch die Mieterhöhungen, Sanierungsmaßnahmen oder WEG-Aufteilungen erschwert werden, kann sich dies direkt wertmindernd auswirken und, falls das Vorhaben vorab rechtzeitig erkannt wird, konkreten Handlungsbedarf auslösen.

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