Rz. 123
Von Teilverfahrenskostenhilfe wird aber auch gesprochen, wenn die Verfahrenskostenhilfe nur teilweise bewilligt wird und der Rechtsstreit nur über diesen Teil geführt wird. In diesem Fall entstehen bezüglich der im VKH-Bewilligungsverfahren angefallenen Gebühren vergleichbare Probleme.
Rz. 124
Beispiel
Es geht um das VKH-Bewilligungsverfahren über 10.000,00 EUR; die Verfahrenskostenhilfe wird nur über 4.000,00 EUR bewilligt, der Rechtsstreit wird über diese 4.000,00 EUR geführt.
Der Anwalt erhält aus der Staatskasse:
1,3 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | ||
(Wert: 4.000,00 EUR) | ||
gem. Tabelle zu § 49 RVG, Nr. 3100 VV RVG | 327,60 EUR |
Er erhält vom Mandanten:
1,0 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | ||
(Wert: 10.000,00) | ||
gem. Tabelle zu § 13 RVG, Nr. 3100 VV RVG | 558,00 EUR | |
abzgl. 1,0 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | ||
(Wert: 4.000,00 EUR) | ||
gem. Tabelle zu § 13 RVG, Nr. 3100 VV RVG | – 252,00 EUR | |
Der Mandant schuldet: | 306,00 EUR |
Rz. 125
Fortsetzung des Beispiels
Auch in diesen Fällen wird vertreten, dass § 15 Abs. 3 RVG anzuwenden ist.[150]
Aus der Staatskasse werden vergütet: | |
gem. Tabelle zu § 13 RVG, Nr. 3100 VV RVG | 327,60 EUR |
1,0 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | |
(Wert: 10.000,00) | |
gem. Tabelle zu § 13 RVG, Nr. 3100 VV RVG | 558,00 EUR |
885,60 EUR |
Aus einem Gesamtwert von 10.000,00 EUR würden | |
gem. Tabelle zu § 13 RVG anfallen: | |
1,3 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | 725,40 EUR |
Der Anwalt erhält insgesamt: | 725,40 EUR |
Davon erhält er aus der Staatskasse: | – 327,60 EUR |
und vom Mandanten: | 397,80 EUR |
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