Rz. 454

Der Veranstalter eines Eishockey-Bundesligaspiels muss dafür Sorge tragen, dass Zuschauer nicht durch über die Seitenbande des Spielfeldes hinausgeschleuderte Pucks gefährdet werden.[1303] Er muss die Zuschauer auch an den Seitenbanden durch Anbringen einer Plexiglaswand von 0,80 m gegen herausfliegende Pucks schützen.[1304] Der Veranstalter muss auch an den Spielfeldseiten vor oder hinter den Spielerbänken die in der DIN 18036 vorgeschriebenen Schutzvorkehrungen aus formstabilem Material – etwa aus Plexiglas – bis zu einer Höhe von 0,85 m über der Oberkante der Banden anbringen.[1305] Wird ein Zuschauer durch einen abirrenden Puck verletzt, muss der Betreiber des Stadions beweisen, dass er die Vorschriften der DIN 18036 eingehalten hat.[1306] Allein die Einhaltung der Vorgaben der DIN genügen aber nicht, um die Verkehrssicherungspflicht zum Schutz vor abgeirrten Pucks zu erfüllen.[1307]

[1304] BGH, Urt. v. 29.11.1983 – VI ZR 137/82, NJW 1984, 801; OLG München, Urt. v. 29.4.1982 – 1 U 4085/81, VersR 1982, 1152.
[1305] OLG Düsseldorf, Urt. v. 27.2.1998 – 22 U 74/97, VersR 1999, 1554.
[1306] OLG Hamburg, Beschl. v. 25.5.2004 – 14 U 210/03, OLGR 2005, 103; diese Schutzmaßnahmen mussten im Jahre 1983 noch nicht getroffen werden, vgl. OLG Nürnberg, Urt. v. 3.2.1988 – 4 U 3438/87, NJW-RR 1988, 993.

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