Rz. 156

Bis zum 31.12.2007 war ein Versicherer von der Verpflichtung zur Leistung frei, wenn der Anspruch auf die Leistung nicht innerhalb von sechs Monaten gerichtlich geltend gemacht wurde, wobei die Frist erst begann, nachdem der Versicherer dem Versicherungsnehmer gegenüber den erhobenen Anspruch unter Angabe der mit dem Ablauf der Frist verbundenen Rechtsfolge schriftlich abgelehnt hatte (§ 12 Abs. 3 VVG a.F.).[351] Die Regelung wurde jedoch durch das mit dem 1.1.2008 in Kraft getretene Gesetz zur Reform des Versicherungsvertragsrechts[352] ersatzlos gestrichen.[353]

 

Rz. 157

Nach dem maßgeblichen Übergangsrecht sind auf Klagefristen, die vor dem 1.1.2008 begonnen haben, die bis dahin geltenden Regelungen (§ 12 Abs. 3 VVG a.F.) weiterhin anzuwenden (Art. 1 Abs. 4 EGVVG). Nach dem 1.1.2008 ist das Setzen einer Klagefrist dagegen ausnahmslos ausgeschlossen (arg. Art. 1 Abs. 3, Art. 3 Abs. 4 und 2 EGVVG).[354]

[351] Zu Einzelheiten s. Prölss/Martin/Prölss/Martin, VVG, 30. Aufl. 2018, nach § 15 Rn 1 ff.
[352] BGBl 2007 I, 2631.
[354] BGH, Urt. v. 8.2.2012 – IV ZR 2/11, NJW 2012, 1213 m.w.N.

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