Rz. 66

Gem. § 15 Abs. 1 HOAI 2009 war Voraussetzung der Fälligkeit des Honorars zum einen die ordnungsgemäße Leistungserbringung und zum anderen die Überreichung einer prüffähigen Honorarschlussrechnung. § 15 Abs. 1 HOAI 2013 ersetzte das Merkmal der ordnungsgemäßen Leistungserbringung durch die Abnahme; Gleiches gilt gem. § 15 HOAI 2021 i.V.m. § 650g Abs. 4 Nr. 1 BGB Zur ordnungsgemäßen Leistungserbringung ist daher Sachvortrag notwendig. Dies gilt insbesondere nach der Grundlagenentscheidung des BGH vom 24.6.2004 – VII ZR 259/02.[139] Ferner ist in einer Konstellation wie der hier vorliegenden, in der die Parteien das geschuldete Leistungssoll unter Bezugnahme auf die rein preisrechtlichen Regelungen des § 34 HOAI 2021 definieren, darüber hinaus notwendig, die Erbringung sämtlicher Grundleistungen i.S.d. § 34 HOAI 2021 vorzutragen. Nach dem BGH ist davon auszugehen, dass bei einer an den Leistungsphasen des § 33 HOAI 2009 bzw. § 34 HOAI 2013 orientierten Vereinbarung die dort definierten Arbeitsschritte als Teilerfolge geschuldet werden. Mittlerweile gibt es erste obergerichtliche Rechtsprechung zu möglichen Kürzungen, die ggf. anzuwenden ist.[140]

[139] BGH BauR 2004, 1640 = NJW 2004, 2588 = NZBau 2004, 509 = ZfR 2004, 767 = MDR 2004, 1293 = EWiR 2004, 1119.
[140] Vgl. BGH v. 28.7.2011 – VII ZR 65/10 – IBR 2011, 588; OLG Hamm v. 24.1.2006 – 21 U 139/01 – NZBau 2006, 584; KG v. 16.3.2005 – 24 U 11/04 – IBR 2006, 100; OLG Rostock v. 20.10.2004 – 2 U 1/04 – IBR 2005, 379; OLG Celle v. 11.10.2005 – 14 U 68/04 – IBR 2005, 600.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?