Rz. 161

Die Verjährung etlicher gesetzlicher Ansprüche wurde (teilweise drastisch) auf drei Jahre verkürzt:

Anspruch aus ungerechtfertigter Bereicherung.[129]

Gesamtschuldnerausgleich nach § 426 Abs. 1 BGB (zum Beginn der Verjährung ergänzend Rdn 467 ff.; § 2 Rdn 1136).[130]

Der Gesamtschuldnerausgleich nach § 426 Abs. 1 BGB fällt unter die Dreijahresfrist.[131] Der Ausgleichsanspruch unterliegt unabhängig von seiner Ausprägung als Mitwirkungs-, Befreiungs- oder Zahlungsanspruch einer einheitlichen Verjährung.

Der Ausgleich nach § 426 Abs. 2 BGB folgt weiterhin hinsichtlich seiner Verjährung dem übergeleiteten Anspruch. § 213 BGB ist bei Anspruchskonkurrenz zu beachten.

Es müssen wegen der stark verkürzten Verjährungsfrist relativ früh verjährungshemmende oder -unterbrechende Schritte gegen weitere Gesamtschuldner eingeleitet werden.

Ansprüche aus dem Eigentümer-Besitzer-Verhältnis mit Ausnahme des Herausgabeanspruches (für den § 197 Abs. 1 Nr. 2 BGB gilt).
Ansprüche aus Geschäftsführung ohne Auftrag.
Aufwendungsersatzansprüche.
[129] BGH v. 19.3.2008 – III ZR 220/07 – DB 2008, 927 = MDR 2008, 615 = NJW-RR 2008, 1237 = VersR 2008, 1121 = WM 2008, 1077 = ZIP 2008, 1538; BGH v. 23.1.2007 – XI ZR 44/06 – BGHReport 2007, 430 = BGHZ 171, 1 = DStR 2007, 685 (Anm. Goette, DStR 2007, 821) = NJW 2007, 1584 (Anm. Witt) = VersR 2007, 1090 = WM 2007, 639 = ZIP 2007, 624.
[130] OLG Karlsruhe v. 7.2.2008 – 12 U 126/07 – zfs 2008, 216. Siehe auch BGH v. 8.11.2016 – VI ZR 200/15 – BeckRS 2016, 21188 = MDR 2017, 149 = NZG 2017, 753 = r+s 2017, 98 = VersR 2017, 170 (Der Ausgleichsanspruch aus § 426 Abs. 1 S. 1 BGB entsteht bereits in dem Augenblick, in dem die mehreren Ersatzpflichtigen dem Geschädigten ersatzpflichtig werden, also mit der Entstehung der Gesamtschuld im Außenverhältnis); BGH v. 7.5.2015 – VII ZR 104/14 – BauR 2015, 1360 = MDR 2015, 667 = VersR 2016, 1208 = WM 2015, 1875 (Der Ausgleichsanspruch nach § 426 Abs. 1 BGB unterliegt der regelmäßigen Verjährungsfrist gemäß § 195 BGB. Der Anspruch entsteht bereits mit der Begründung der Gesamtschuld). Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke-Jahnke, Straßenverkehrsrecht, 28. Aufl. 2024, § 14 StVG Rn 22 ff.; Jahnke/Burmann-Lemcke, Handbuch Personenschadensrecht, 2. Aufl. 2022, Kap. 8 Rn 329.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge