Assel hat gegen Schlumpf eine ausstehende Forderung von 5.000,00 EUR aus einem Kaufvertrag und setzt ihn durch eine Mahnung in Verzug. Schlumpf teilt daraufhin mit, er wolle über die Zahlung mal nachdenken, das eile ja wohl nicht. Assel erteilt RA Rost einen ersten Auftrag, den Schuldner außergerichtlich zu mahnen. Umfang und Schwierigkeit dieser Tätigkeit sind unterdurchschnittlich. Nachdem der Schuldner Schlumpf auch nach Erhalt des Aufforderungsschreibens nicht zahlt, beauftragt Assel RA Rost nunmehr mit der Einleitung des gerichtlichen Mahnverfahrens. Nach Widerspruch des Antragsgegners geht die Sache in den Zivilprozess über. Nach einem Verhandlungstermin ergeht Urteil. Die Geschäftsgebühr wird auf die jetzt entstehende Mahnverfahrensgebühr angerechnet und diese wiederum auf die Verfahrensgebühr des Prozesses.
RA Rost erstellt folgende Vergütungsrechnungen:
I. Vergütungsrechnung für die außergerichtliche Tätigkeit
Gegenstandswert: 5.000,00 EUR
0,8 |
Geschäftsgebühr gem. §§ 2, 13, 14 RVG, Nr. 2300 Anm. Abs. 1 VV RVG |
267,20 EUR |
20 % |
Pauschale für Post- und Telekommunikationsentgelte gem. § 2 Abs. 2 S. 1 RVG, Nr. 7002 VV RVG |
20,00 EUR |
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287,20 EUR |
19 % |
USt. gem. § 2 Abs. 2 S. 1 RVG, Nr. 7008 VV RVG |
54,57 EUR |
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341,77 EUR |
II. Mahnverfahren
Gegenstandswert: 5.000,00 EUR
1,0 |
Verfahrensgebühr im Mahnverfahren gem. §§ 2, 13 RVG, Nr. 3305 VV RVG * |
334,00 EUR |
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darauf ist gemäß der Vorbemerkung 3 Abs. 4 VV RVG anzurechnen: |
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0,4 |
Geschäftsgebühr gem. §§ 2, 13, 14 RVG, Nr. 2300 Anm. Abs. 1 VV RVG* |
– 133,60 EUR |
200,40 EUR |
20 % |
Pauschale für Post- und Telekommunikationsentgelte (für Mahnverfahren)*** gem. § 2 Abs. 2 S. 1 RVG, Nr. 7002 VV RVG |
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20,00 EUR |
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220,40 EUR |
19 % |
USt. gem. § 2 Abs. 2 S. 1 RVG, Nr. 7008 VV RVG |
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41,88 EUR |
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262,28 EUR |
III. Vergütungsrechnung für die Tätigkeit im Zivilprozess
Gegenstandswert: 5.000,00 EUR
1,3 |
Verfahrensgebühr gem. §§ 2, 13 RVG, Nr. 3100 VV RVG |
434,20 EUR |
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darauf ist gemäß der Anmerkung zu Nr. 3305 VV RVG anzurechnen: |
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1,0 |
Verfahrensgebühr im Mahnverfahren gem. §§ 2, 13 RVG, Nr. 3305 VV RVG** |
– 334,00 EUR |
100,20 EUR |
1,2 |
Terminsgebühr gem. §§ 2, 13 RVG, Nr. 3104 VV RVG |
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400,80 EUR |
20 % |
Pauschale für Post- und Telekommunikationsentgelte (für den Prozess)*** gem. § 2 Abs. 2 S. 1 RVG, Nr. 7002 VV RVG |
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20,00 EUR |
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521,00 EUR |
19 % |
USt. gem. § 2 Abs. 2 S. 1 RVG, Nr. 7008 VV RVG |
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98,99 EUR |
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619,99 EUR |
Durch die Anwendung der Anrechnungsvorschriften hat der RA insgesamt 1,7 Betriebsgebühren erhalten. Das ist die 0,8 Geschäftsgebühr (I.), die nach Anrechnung für das Mahnverfahren verbleibende Verfahrensgebühr (II.) von 1,0 abzüglich 0,4 = 0,6 und die Verfahrensgebühr aus dem Prozess (III.) von 1,3 abzüglich 1,0 = 0,3. Zusammen ist das 0,8 + 0,6 + 0,3 = 1,7.
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Die angerechnete Hälfte der Geschäftsgebühr beträgt 133,60 EUR. Sie vermindert durch die Anrechnung die Verfahrensgebühr des Mahnverfahrens. |
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Die Mahnverfahrensgebühr wird angerechnet, d. h., sie geht in der Verfahrensgebühr für den Prozess unter. In diesem Fall muss sie abgezogen werden, da sie bereits für das Mahnverfahren in der Rechnung II. erhoben worden ist. |
*** |
Die Auslagenpauschale entsteht in jeder Angelegenheit. Außergerichtlicher Auftrag, Mahnverfahren und Prozess sind drei Angelegenheiten. Die Auslagenpauschale für das Mahnverfahren und für den Prozess wird von der Verfahrensgebühr vor der Anrechnung berechnet. |