Nach überwiegender Rechtsprechung ist § 16 Nr. 4 RVG nicht anwendbar
Die Entscheidung ist zutreffend und entspricht zwischenzeitlich der überwiegenden Rechtsprechung. Nach § 16 Nr. 4 RVG gelten Scheidung und Folgesache als eine Angelegenheit. Diese Fiktion gilt aber nur für das gerichtliche Verfahren. Sie gilt nicht auch für die außergerichtliche Tätigkeit. Außergerichtlich sind vielmehr die Ehesache und die potentiellen Folgesachen gesonderte Angelegenheiten, zumal zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht feststeht, ob sie überhaupt als Folgesachen anhängig gemacht werden. Nur der Versorgungsausgleich ist zwingend im Verbund zu führen. Alle anderen möglichen Folgesachen können auch bei entsprechender Antragstellung gesondert geführt werden.
Rechtsprechungsübersicht
Ebenso entschieden haben
OLG Köln AGS 2009, 422 = FamRZ 2009, 1345 = Rpfleger 2009, 516 | |
LG Mönchengladbach AGS 2009, 80 = JurBüro 2009, 95 = MDR 2009, 534 = FamRZ 209, 1086 = AnwBl 2009, 312 | |
AG Bad Schwalbach JurBüro 2009, 95 | |
OLG Düsseldorf AGS 2009, 79 = JurBüro 2009, 39 = OLGR 2009, 154 = NJW-RR 2009, 430 = FamRZ 2009, 1244 = Rpfleger 2009, 90 | |
AG Merzig AGS 2008, 136 | |
OLG Frankfurt/M. AGS 2009, 593 = FamRZ 2010, 230 = RVGreport 2010, 143 | |
AG Bochum, Beschl. v. 1.12.2009 – 50 II 2019/09 | |
LG Gießen AGS 2010, 190 = FamRZ 2010, 400 (bestätigt durch OLG Frankfurt/M. AGS 2010, 192) |
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