Von Gerhard Ring. 2. Aufl., 2018. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden. 390 S., 38,00 EUR, broschiert
Die gesetzlichen Regelungen für das Werberecht der Rechtsanwälte sind in der BRAO und der BORA vorhanden. Werbung ist dem Rechtsanwalt gem. § 43b BRAO "nur erlaubt, soweit sie über die berufliche Tätigkeit in Form und Inhalt sachlich unterrichtet und nicht auf die Erteilung eines Auftrags im Einzelfall gerichtet ist". Die näheren Grundsätze sind in den §§ 6–10 BORA behandelt (z.B. Sachlichkeit, Angabe von Erfolgs- und Umsatzzahlen, Informationen zu Mandanten und/oder Mandaten, Werbung durch Dritte, Berufsbezeichnungen oder Briefbogengestaltung). Auch für Anwaltskanzleien ist heute der Einsatz moderner Marketinginstrumente häufig unverzichtbar. Die vielfältigen Aspekte der anwaltlichen Werbung und der Marketingmaßnahmen mittels moderner Medien behandelt Ring in alphabetischer Reihenfolge der jeweiligen Stichworte (A-Z). Hierbei geht er erschöpfend auf die Zulässigkeit bzw. Unzulässigkeit und die einschlägige Rspr. u. Lit. ein. Mit der Neuauflage hat Ring die seit der ersten Auflage ergangene Rechtsprechung umfassend ausgewertet und die Darstellung erweitert. Interessante neue Punkte wie z. B. das Werbeverbot für die Anwaltsrobe oder Schockwerbung auf Tassen sind hinzugekommen. Wer sich mit den üblichen oder aber auch mit nicht so geläufigen Werbeaktionen wie z. B. Sponsoring, Versteigerung von anwaltlichen Dienstleistungen im Internet, Rankinglisten, Outdoor-Werbung (z.B. Busse, Straßenbahnen, Taxen, Supermärke usw.) oder Zeitungs-, Rundfunk- und Fernsehwerbung befassen möchte, findet im Werk von Ring erschöpfende Informationen auf neuestem rechtlichen Stand. Die Entwicklung einer Kanzlei und Gewinnung neuer Mandate muss geplant werden. Anders als viele sonstige Berufsgruppen können Anwälte auch heute nicht mit jedem Mittel werben, so dass sie unter stetiger Beobachtung von Kollegen und Institutionen stehen. Dazu bietet Ring eine Fülle von Anregungen und Beispielen und hilft dabei, Marketing-Projekte größtmöglich abzusichern. Das Buch ist wegen seiner alphabetischen Struktur gut zum Nachschlagen geeignet. Darüber hinaus ist es wegen seiner einzigartigen juristischen Verdichtung dieser Rechtsmaterie auch insgesamt spannend zu lesen, da sich ein guter Gesamteindruck bezüglich der Grenzen des anwaltlichen Werberechts und viele Ideen für die eigenen Marketing-Alternativen ergeben.
Autor: Norbert Schneider
Norbert Schneider
AGS, S. III