Von Dr. Karl-Alfred Storz und Bernd Kiderlen. 7. Aufl., 2024. Verlag C.H. Beck, München. XXIII, 465 S., 69,00 EUR
Teilungsversteigerungen kommen in der täglichen Praxis regelmäßig vor, sei es in Familiensachen, wenn sich die Eheleute nach Trennung und Scheidung nicht über das gemeinsame Einfamilienhaus einigen können, aber auch in Erbsachen, wenn keine einvernehmliche Auseinandersetzung der in der Erbengemeinschaft befindlichen Immobilien erzielt werden kann. Auch in anderen Bereichen kommen Teilungsversteigerungen vor. Der Anwalt vertritt hier häufig einen Beteiligten, sei es den Antragsteller oder einen Miteigentümer. Darüber hinaus wird der Anwalt aber auch von potentiellen Erwerbern beauftragt, die ein zur Teilungsversteigerung anstehendes Objekt ersteigern wollen. Die Verfasser weisen zu Recht darauf hin, dass die Rechtsmaterie der Teilungsversteigerung rechtlich noch schwieriger ist als das Gebiet der Zwangsversteigerung, auf dem die Teilungsversteigerung aufbaut. Der Erfolg der Beteiligten hängt häufig nicht nur von den rechtlichen Kenntnissen des anwaltlichen Vertreters ab, sondern auch von dessen zutreffendem Taktieren. Zu diesem Zwecke haben die Autoren einen Leitfaden entwickelt, der sich an sämtliche Beteiligte richtet, also zum einen an die am Verfahren selbst beteiligten Antragsteller, Antragsgegner und potentiellen Ersteigerer, aber auch an deren Rechtsanwälte, die solche Verfahren rechtlich betreuen, und nicht zuletzt auch an die Rechtspfleger, die die Teilungsversteigerungsverfahren durchführen. Das Werk erscheint zwischenzeitlich in 7. Aufl. und hat sich am Markt etabliert. Die Verfasser lassen ihre langjährige Erfahrung in die Darstellung mit einfließen. In einem ersten Teil wird eine Einführung geliefert über Aufgabe, Wesen und Bedeutung einer Teilungsversteigerung. Das Verhältnis zu anderen Versteigerungen wird dargestellt. Ebenso werden die Grundsätze der Teilungsversteigerung herausgearbeitet. Im zweiten Teil werden die Besonderheiten der Teilungsversteigerung dargestellt, die sachlichen Voraussetzungen sowie die anwendbaren Vorschriften. Auf die Möglichkeit der einstweiligen Einstellung des Verfahrens wird hingewiesen. Die formellen Voraussetzungen werden dargestellt, ebenso das geringste Gebot. Ferner sind Miet- und Pachtverhältnissen sowie Sicherheitsleistung und Zuweisung landwirtschaftlicher Grundstücke gesonderte Kapitel gewidmet. Als dritter Teil folgt dann der Verlauf des Versteigerungsverfahrens. Die Verfahrensgrundsätze werden herausgearbeitet, die Voraussetzungen für die Einleitung des Verfahrens, welche Schutzmöglichkeiten durch einstweilige Einstellung bestehen und wie der Grundstückswert festgesetzt wird. Die Vorbereitung des Versteigerungstermins wird ausführlich dargestellt, ebenso der Ablauf des Versteigerungstermins selbst und selbstverständlich auch die Entscheidung über den Zuschlag. Der Verteilung des Versteigerungserlöses ist wiederum ein weiteres Kapitel gewidmet, ebenso den Folgen, wenn das Meistgebot nicht gezahlt wird, und schließlich auch dem Abschluss des Verfahrens. Die Darstellung ist äußerst praxisnah und mit zahlreichen Beispielen angereichert, was gerade angesichts dieser komplizierten Materie das Verständnis erleichtert. Auch werden zahlreiche Muster mitgeliefert. Dieses Werk liefert eine unschätzbare Hilfe für den Anwalt, der regelmäßig mit Teilungsversteigerungen beauftragt ist, aber auch der Anwalt, der nur hin und wieder mit Teilungsversteigerungen befasst ist, wird hier wertvolle Hilfe und rechtliche Absicherung finden.
Autor: Norbert Schneider
Rechtsanwalt Norbert Schneider, Neunkirchen
AGS 11/2024, S. III