Das OLG rechnet wie folgt:

 
Praxis-Beispiel
 
1. 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV (Wert: 199.721,00 EUR) 2.616,90 EUR
2. 0,3-Erhöhungsgebühr, Nr. 1008 VV (Wert: 129.853,00 EUR) 501,90 EUR
3. 0,3-Erhöhungsgebühr, Nr. 1008 VV (Wert: 20.749,00 EUR) 222,60 EUR
Gesamt 3.341,40 EUR

Das Gericht verkennt dabei, dass es keine Erhöhungsgebühr gibt, sondern nur erhöhte Gebühren. Die Vorschrift der Nr. 1008 VV schafft keine eigenständige Gebühr.[1]

Das Gericht verkennt ferner, dass nach § 15 Abs. 2 RVG dieselbe Gebühr in derselben Angelegenheit nur einmal verlangt werden kann. Wenn, dann hätte das OLG Celle also nur eine 0,3-Erhöhrungsgebühr aus dem Gesamtwert (§ 22 Abs. 1 RVG) berechnen dürfen.

 
Praxis-Beispiel
 
1. 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV (Wert: 199.721,00 EUR) 2.616,90 EUR
2. 0,3-Erhöhungsgebühr, Nr. 1008 VV (Wert: 199.721,00 EUR) 603,90 EUR
Gesamt 3.220,80 EUR

Zutreffend wäre es dagegen, insgesamt nur eine um 0,3 erhöhte Verfahrensgebühr abzurechnen.

1,6-Verfahrensgebühr, Nrn. 3100, 1008 VV (Wert: 199.721,00 EUR) = 3.220,80 EUR

Norbert Schneider

AGS 4/2014, S. 165

[1] KG AGS 2009, 4 = NJ 2008, 461 = Rpfleger 2008, 669 = KGR 2008, 968 = JurBüro 2008, 585 = RVGreport 2008, 391 = VRR 2008, 439 = NJW-Spezial 2009, 92; AGS 2007, 466 = KGR 2007, 703 = Rpfleger 2007, 553 = JurBüro 2007, 543 = RVGreport.

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