Entscheidungsstichwort (Thema)
Architektenhonorar für raumbildenden Ausbau: Berechnungsgrundlage bei Unwirksamkeit der Zeithonorarvereinbarung mangels Schriftform; geringstmöglicher Vergütungszuschlag gemäß HOAI § 25 Abs. 3 a.F. = HOAI § 25 Abs. 2 n.F. nicht Bestandteil der als vereinbart geltenden Mindestsätze des Werthonorars
Leitsatz (redaktionell)
1. Das Honorar für raumbildenden Ausbau richtet sich, wenn die Vereinbarung eines Zeithonorars unwirksam ist, weil es am schriftlichen Abschluß des Vertrages fehlt, nach den Mindestsätzen der HOAI §§ 10ff und nicht nach den Mindestsätzen des HOAI § 6 Abs 2.
2. Der nach HOAI § 25 Abs 3 aF = HOAI § 25 Abs 2 nF mögliche, an der unteren Grenze liegende Vergütungszuschlag gehört - wie der des HOAI § 24 - nicht zu den Mindestsätzen iS des HOAI § 4 Abs 4 (im Anschluß an BGHZ 1983-03-24, VII ZR 171/82, BauR 1983, 281 = ZfBR 1983, 190 und BGH 1987-07-09, VII ZR 282/86, BauR 1987, 706 = ZfBR 1987, 284).
Orientierungssatz
Ob ein Zeithonorar, sofern es für eine in der HOAI genannte Leistung nicht vorgesehen ist, überhaupt wirksam vereinbart werden kann, bleibt offen.
Normenkette
AIHonO § 25 Abs. 3 S. 1 Fassung: 1976-09-17, S. 3 Fassung: 1976-09-17, S. 1 Fassung: 1984-07-17, S. 2 Fassung: 1984-07-17, Abs. 2 Fassung: 1988-03-17, § 6 Abs. 2, § 4 Abs. 4, §§ 10, § 10 ff., §§ 11, 15-16
Verfahrensgang
OLG Celle (Entscheidung vom 18.01.1989; Aktenzeichen 6 U 46/88) |
LG Hannover (Entscheidung vom 26.01.1988; Aktenzeichen 19 O 32/87) |
Fundstellen
Dokument-Index HI538007 |
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