Tenor
I. Auf die Beschwerden der Antragstellerin und des Antragsgegners wird der Beschluss des Amtsgerichts Königs Wusterhausen vom 04.06.2020 (Az. 11 F 245/14) teilweise abgeändert und wie folgt neu gefasst:
a. Der Antragsgegner wird verpflichtet, an die Antragstellerin rückständigen nachehelichen Unterhalt für die Zeit vom 07.01.2014 bis 30.06.2021 in Höhe von 73.029,46 EUR nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz
- aus 552,20 EUR seit dem 08.01.2014,
- aus weiteren jeweils monatlich 864,73 EUR seit dem 04.02.2014 und seit dem 04.03.2014,
- aus weiteren jeweils monatlich 800,69 EUR seit dem 02.04.2014, seit dem 03.05.2014, seit dem 03.06.2014, seit dem 02.07.2014, seit dem 02.08.2014 und seit dem 02.09.2014,
- aus weiteren jeweils monatlich 787,74 EUR seit dem 02.10.2014, seit dem 04.11.2014 und seit dem 02.12.2014,
- aus weiteren jeweils monatlich 787,74 EUR seit dem 03.01.2015, seit dem 03.02.2015, seit dem 03.03.2015, seit dem 02.04.2015, seit dem 05.05.2015, seit dem 02.06.2015, seit dem 02.07.2015, seit dem 04.08.2015, seit dem 02.09.2015, seit dem 02.10.2015, seit dem 03.11.2015 und seit dem 02.12.2015,
- aus weiteren jeweils monatlich 787,74 EUR seit dem 05.01.2016, seit dem 02.02.2016, seit dem 02.03.2016, seit dem 02.04.2016, seit dem 03.05.2016, seit dem 02.06.2016, seit dem 02.07.2016, seit dem 02.08.2016, seit dem 02.09.2016, seit dem 05.10.2016, seit dem 02.11.2016 und seit dem 02.12.2016,
- aus weiteren jeweils monatlich 787,74 EUR seit dem 03.01.2017, seit dem 02.02.2017, seit dem 02.03.2017, seit dem 04.04.2017, seit dem 03.05.2017, seit dem 02.06.2017, seit dem 04.07.2017, seit dem 02.08.2017, seit dem 02.09.2017, seit dem 03.10.2017, seit dem 02.11.2017 und seit dem 02.12.2017,
- aus weiteren jeweils monatlich 787,74 EUR seit dem 03.01.2018, seit dem 02.02.2018, seit dem 02.03.2018, seit dem 04.04.2018, seit dem 03.05.2018, seit dem 02.06.2018, seit dem 03.07.2018, seit dem 02.08.2018, seit dem 04.09.2018, seit dem 02.10.2018, seit dem 02.11.2018 und seit dem 04.12.2018,
- aus weiteren jeweils monatlich 787,74 EUR seit dem 03.01.2019, seit dem 02.02.2019, seit dem 02.03.2019, seit dem 02.04.2019, seit dem 03.05.2019, seit dem 04.06.2019, seit dem 02.07.2019, seit dem 02.08.2019 und seit dem 03.09.2019,
- aus weiteren jeweils monatlich 1.056,96 EUR seit dem 02.10.2019, seit dem 02.11.2019 und seit dem 03.12.2019,
- aus weiteren jeweils monatlich 805,61 EUR seit dem 03.01.2020, seit dem 04.02.2020, seit dem 03.03.2020, seit dem 02.04.2020, seit dem 05.05.2020, seit dem 03.06.2020, seit dem 02.07.2020, seit dem 04.08.2020, seit dem 02.09.2020, seit dem 02.10.2020, seit dem 03.11.2020 und seit dem 02.12.2020,
- aus weiteren jeweils monatlich 973,51 EUR seit dem 05.01.2021, seit dem 02.02.2021, seit dem 02.03.2021, seit dem 02.04.2021, seit dem 04.05.2021, und seit dem 02.06.2021.
b. Der Antragsgegner wird weiter verpflichtet, an die Antragstellerin ab Juli 2021 einen monatlichen, jeweils im Voraus zum Dritten eines jeden Monats fälligen nachehelichen Unterhalt in Höhe von 1.723,51 EUR zu zahlen. Ab 01.01.2023 beträgt der Unterhalt 862 EUR monatlich. Diese Unterhaltsverpflichtung des Antragsgegners ist befristet bis zum 30.11.2024.
Der weitergehende Zahlungsantrag der Antragstellerin und die weitergehenden Beschwerden beider Beteiligter werden zurückgewiesen.
II. Die Kosten erster Instanz werden dem Antragsgegner auferlegt.
Die Kosten des Beschwerdeverfahrens haben die Antragstellerin zu 32 % und der Antragsgegner zu 68 % zu tragen.
III. Der Wert des Beschwerdeverfahrens wird auf 23.013,94 EUR festgesetzt.
IV. Die Rechtsbeschwerde wird nicht zugelassen.
Gründe
I. Die Beteiligten streiten über die Zahlung von nachehelichem Unterhalt ab Januar 2014.
Die Antragstellerin und der Antragsgegner heirateten am ...1987 und trennten sich Ende 2011. Aus der Ehe sind keine Kinder hervorgegangen.
Der Scheidungsantrag des Antragsgegners wurde der Antragstellerin am 13.06.2013 zugestellt.
Die Beteiligten sind seit dem 07.01.2014 rechtskräftig geschieden.
In einem vor dem Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg geführten Verfahren (Az. 124 F 17558/13) schlossen die Beteiligten am 26.11.2013 einen Vergleich, wonach der Antragsgegner der Antragstellerin für den Zeitraum Januar 2012 bis Dezember 2013 einen Trennungsunterhalt in Höhe von 20.000 EUR zahlt.
Am 30.05.2014 zahlte der Antragsgegner an die Antragstellerin nachehelichen Unterhalt für die Monate Januar 2014 bis Juni 2014 in Höhe von insgesamt 4.500 EUR (6 × 750 EUR) und in der Folgezeit monatlich 750 EUR.
Mit anwaltlichem Schreiben vom 24.04.2014 hatte die Antragstellerin den Antragsgegner aufgefordert, für den Monat Januar 2014 einen nachehelichen Unterhalt von 1.684,07 EUR und ab Februar 2014 einen solchen von monatlich 1.550,69 EUR zu zahlen. Vorausgegangen war ein Schreiben des damaligen Bevollmächtigten der Antragstellerin vom 07.01.2014, mit dem ein monatlicher Nachscheidungsunterhalt von 1.761 EUR gefordert worden war. Unter dem 23.07.2014 stellte der (jetzige) Verfa...