Entscheidungsstichwort (Thema)

Gemeinsame Marktorganisation für Zucker. Isoglukose. Festsetzung der Grundmengen für die Zuteilung der Produktionsquoten. Als Zwischenerzeugnis hergestellte Isoglukose. Art. 24 Abs. 2 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81. Art. 27 Abs. 3 der Verordnung (EG) Nr. 2038/1999. Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 2073/2000. Art. 11 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 1260/2001. Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1745/2002. Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1739/2003. Vor dem nationalen Gericht geltend gemachte Rechtswidrigkeit einer Gemeinschaftshandlung. Ersuchen um Vorabentscheidung über die Gültigkeit. Zulässigkeit. Voraussetzungen. Unzulässigkeit einer Nichtigkeitsklage gegen die Gemeinschaftshandlung

 

Beteiligte

Frères

Roquette Frères

Ministre de l'Agriculture, de l'Alimentation, de la Pêche et de la Ruralité

 

Tenor

1. Eine natürliche oder juristische Person wie die Gesellschaft Roquette Frères war unter tatsächlichen und rechtlichen Umständen wie denen des Ausgangsverfahrens nicht ohne jeden Zweifel berechtigt, auf der Grundlage von Art. 230 EG hinsichtlich

  • Art. 24 Abs. 2 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 des Rates vom 30. Juni 1981 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker,
  • Art. 27 Abs. 3 der Verordnung (EG) Nr. 2038/1999 des Rates vom 13. September 1999 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker,
  • Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 2073/2000 der Kommission vom 29. September 2000 zur Verringerung der im Rahmen der Produktionsquotenregelung für Zucker garantierten Menge und des angenommenen Höchstversorgungsbedarfs der Raffinerien im Rahmen der Präferenzeinfuhrregelungen – Wirtschaftsjahr 2000/01,
  • Art. 11 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 1260/2001 des Rates vom 19. Juni 2001 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker,
  • Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1745/2002 der Kommission vom 30. September 2002 zur Verringerung der im Rahmen der Produktionsquotenregelung garantierten Menge und des angenommenen Höchstversorgungsbedarfs der Raffinerien im Rahmen der Präferenzeinfuhrregelungen – Wirtschaftsjahr 2002/03 und
  • Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1739/2003 der Kommission vom 30. September 2003 zur Verringerung der im Rahmen der Produktionsquoten garantierten Menge und des angenommenen Höchstversorgungsbedarfs der Raffinerien im Rahmen der Präferenzeinfuhren im Zuckersektor – Wirtschaftsjahr 2003/04

eine Nichtigkeitsklage zu erheben. Folglich kann eine solche Person im Rahmen einer nach nationalem Recht erhobenen Klage die Rechtswidrigkeit dieser Bestimmungen geltend machen, obwohl sie innerhalb der in Art. 230 EG vorgesehenen Frist in Bezug auf die genannten Bestimmungen keine Nichtigkeitsklage vor den Gemeinschaftsgerichten erhoben hat.

2. Die Prüfung der zweiten Vorlagefrage hat nichts ergeben, was die Gültigkeit von Art. 24 Abs. 2 der Verordnung Nr. 1785/81, Art. 27 Abs. 3 der Verordnung Nr. 2038/1999, Art. 1 der Verordnung Nr. 2073/2000, Art. 11 Abs. 2 der Verordnung Nr. 1260/2001, Art. 1 der Verordnung Nr. 1745/2002 und Art. 1 der Verordnung Nr. 1739/2003 berühren könnte.

 

Tatbestand

In der Rechtssache

betreffend ein Vorabentscheidungsersuchen nach Art. 234 EG, eingereicht von der Cour administrative d'appel de Douai (Frankreich) mit Entscheidung vom 1. Dezember 2005, beim Gerichtshof eingegangen am 12. Dezember 2005, in dem Verfahren

Roquette Frères

gegen

Ministre de l'Agriculture, de l'Alimentation, de la Pêche et de la Ruralité

erlässt

DER GERICHTSHOF (Zweite Kammer)

unter Mitwirkung des Kammerpräsidenten C. W. A. Timmermans sowie der Richter R. Schintgen und P. Kūris, der Richterin R. Silva de Lapuerta und des Richters L. Bay Larsen (Berichterstatter),

Generalanwältin: J. Kokott,

Kanzler: M.-A. Gaudissart, Referatsleiter,

aufgrund des schriftlichen Verfahrens und auf die mündliche Verhandlung vom 7. September 2006,

unter Berücksichtigung der Erklärungen

  • von Roquette Frères, vertreten durch N. Coutrelis, avocat,
  • der französischen Regierung, vertreten durch G. de Bergues und J.-C. Niollet als Bevollmächtigte,
  • des Rates der Europäischen Union, vertreten durch A. Gregorio Merino und A. Westerhof Löfflerová als Bevollmächtigte,
  • der Kommission der Europäischen Gemeinschaften, vertreten durch M. Nolin als Bevollmächtigten,

nach Anhörung der Schlussanträge der Generalanwältin in der Sitzung vom 26. Oktober 2006

folgendes

Urteil

 

Entscheidungsgründe

1 Das Vorabentscheidungsersuchen betrifft die Gültigkeit

  • von Art. 24 Abs. 2 der Verordnung (EWG) Nr. 1785/81 des Rates vom 30. Juni 1981 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker (ABl. L 177, S. 4),
  • von Art. 27 Abs. 3 der Verordnung (EG) Nr. 2038/1999 des Rates vom 13. September 1999 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker (ABl. L 252, S. 1),
  • von Art. 1 der Verordnung (EG) Nr. 2073/2000 der Kommission vom 29. September 2000 zur Verringerung der im Rahmen der Produktionsquotenregelung für Zucker garantierten Menge und des angenommenen Höchstversorgungsbedarfs der Raffinerien im Rahmen der Präferenzeinfuhrregelungen – Wirtschaftsjahr 2000/01 (ABl. L 246, S. 38),

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