FF 02/2022, Stichwortkommentar Familienrecht

Grandel/Stockmann (Hrsg)3. Auflage 2021, 1834 Seiten, 128,00 EUR, Nomos Verlag, Baden-Baden

Der Kommentar enthält eine hochaktuelle Gesamtdarstellung des materiellen Familienrechts und des Verfahrensrechts nach alphabetisch angeordneten Stichworten.

Ich hatte das Vergnügen, die 1. Auflage 2012 auch schon zu rezensieren (vgl. FF 2013, 263). Die 2. Auflage ist vor 7 Jahren erschienen, inzwischen also die 3. Auflage.

Sie wird herausgegeben von dem Augsburger Fachanwalt für Familienrecht Dr. Matthias Grandel, lange Zeit auch Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht und zurzeit Beiratsmitglied der FF. Der andere Herausgeber ist Roland Stockmann, seit einigen Jahren pensionierter Direktor des Amtsgerichts Würzburg.

Zu den Autoren gehören bekannte Richter und Rechtsanwälte wie z.B. Fritz Finke, Vorsitzender Richter a.D. am OLG Hamm, Joachim Schausten, Rechtsanwalt in Krefeld und neuerdings Rechtsanwalt Klaus Weil aus Marburg, der neben 7 weiteren Richtern und Anwälten Autoren ersetzt, die das Team verlassen haben. Insgesamt sind 28 Autorinnen und Autoren tätig, davon überwiegend Rechtsanwälte/innen (17 aus der Anwaltschaft, darunter 2 Fachanwälte für Erbrecht).

Neu im Team ist auch der Richter am OLG München Walter Siede, der nach dem Tod von Gerd Brudermüller einen Teil der Kommentierung im Grüneberg (früher Palandt) übernommen hat.

Auffallend viele Richter und Anwälte aus dem Würzburger Bereich sind offenkundig von Herrn Stockmann aktiviert worden, wie z.B. der Richter Dr. Jan Teubel vom Amtsgericht Gemünden und die Richterin am OLG Bamberg Antje Treu. Diese hat wichtige Teile des Umgangsrechts bearbeitet, u.a. auch den Ausschluss des Umgangsrechts (Nr. 44). Begleiteter Umgang, Durchsetzung von Umgangsregelungen, Vereitelung des Umgangsrechts.

Das Buch zeigt, wie weit gefächert das Familienrecht ist. Es gibt kaum ein anderes Rechtsgebiet, das sich so rasant fortentwickelt. Begriffe, die in jüngster Zeit Bedeutung erlangten, wie z.B. das Wechselmodell sind neu bearbeitet worden. Das Buch ist für denjenigen, der schnell und unproblematisch bestimmte neue Informationen in einem Bereich, den er bisher (noch) nicht bearbeitet hat, bekommen möchte, äußert hilfreich. Nicht nur bei Berufseinsteigern wie Studenten und Referendaren sondern auch bei jüngeren und älteren Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, aber auch Richterinnen und Richtern, die sich informieren wollen, wird es hervorragend ankommen. Der direkte Zugriff auf das aktuelle familienrechtliche Know-how ist perfekt.

Die alphabetische Gliederung ermöglicht das rasche Erschließen von typischen familienrechtlichen Sachverhalten und Begriffen.

Fazit:

Das Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen!

Autor: Klaus Schnitzler

Klaus Schnitzler, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht, Euskirchen

FF 2/2022, S. 87 - 88