Mit der Auswahl der Fragen bestimmt der Frager (hier darf der Frager dominieren) die Richtung auf die Ebenen des Modells.
Die Ebenen sind
Ebene 3: Lösung
Ebene 2: Ressource
Ebene 1: Problem
Die Verinnerlichung dieser drei Ebenen erlaubt dem Fragesteller eine strategische Gesprächsführung im Rahmen des gesamten Gesprächsprozesses.
"So ermöglicht die Erfassung, auf welcher Ebene der Befragte sich gerade befindet (diagnostischer Aspekt), den gezielten Einsatz von Fragen im Sinne einer Veränderung in Richtung auf Lösungsoptionen (Interventionsaspekt)."
a) Fragen zur Problemebene
Im Mandantengespräch wird das Problem des Mandanten durch folgende Fragestellung eruiert:
- Was genau ist das Problem Ihrer Beziehung?
- Wie äußert sich dieses Beziehungsproblem?
- Was müsste passieren, dass das Problem noch schlimmer wird? (zukunftsorientierte Frage, um im Umkehrschluss Lösungsmöglichkeiten zu kreieren)
- Seit wann erleben Sie diese Situation in Ihrer Beziehung?
b) Fragen zur Lösungsebene
Anscheinend etwas unsystematisch wird sogleich in die Lösungsebene gesprungen, um die Veränderungsmöglichkeiten und den Wunschraum der im Konflikt befindlichen Partei zu ermitteln.
- Was soll sich Ihres Erachtens in Ihrer ehelichen Beziehung ändern?
- Was würden Sie sich wünschen?
- Wie wäre es, wenn alles gut wäre und das Problem nicht mehr da wäre?
- Was wäre Ihnen wichtig?
c) Fragen zum Ressourcenraum
Um den Weg zur Lösung zu finden, den der befragte Mandant bezüglich seines Wunschraumes bereits geäußert hat, ist die Frage nach den Ressourcen erforderlich:
- Was sind Sie bereit zu tun und was können Sie tun?
- Was können Sie zur Lösung des Problems beitragen?
- Wie könnte ein erster Schritt Ihrerseits aussehen?
- Was haben Sie früher zur Lösung beigetragen und was könnte auch heute noch hilfreich sein?
d) Zwischenüberlegung
Auf Grund dieser Fragetechnik wird auf dem Weg zur Lösung ermittelt, welche Ressourcen der eigene Mandant hat, um das Problem zu lösen.
Insbesondere wird aber ein Ziel definiert, das der im Ehekonflikt befindlichen Partei nicht klar ist. Um mit Bertolt Brecht zu sprechen: "Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Bemühungen".
Der Lösungswunsch darf nicht negativ formuliert werden wie:
Der Andere/Ehepartner müsste nur … ; vielmehr muss das Lösungsziel positiv formuliert sein, was mit der Frage: "Was kann stattdessen passieren?" unterstützt werden kann.
Das Ziel muss konkret überprüfbar sein, nach dem Wieviel, dem Wann und dem Wo und kann mit der Frage: "Woran würden Sie die Veränderung merken?" unterstützt werden.
Insbesondere muss das Ziel aber auch selbstständig erreichbar sein, wofür die unterstützende Frage dient: "Was sind Sie bereit, dafür zu tun?".