FF 10/2012, Das Unterhaltsrecht in der familienrichterlichen Praxis

Wendl/Dose (Hrsg.)8. Auflage 2011, 2.413 Seiten, 139,00 EUR, C.H. Beck Verlag

Das überwiegend von Familienrichtern gestaltete Handbuch ist seit mehr als 25 Jahren hervorragend eingeführt.

Die Unterzeile des umfangreichen Buches enthält die Überschrift "Die neuere Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und die Leitlinien der Oberlandesgerichte zum Unterhaltsrecht und zum Verfahren in Unterhaltsprozessen". Damit ist vorgegeben, was dieses Buch leisten will. Es orientiert sich in erster Linie an der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und der Oberlandesgerichte.

Neu an diesem Handbuch ist, dass der Herausgeber inzwischen der neue Vorsitzende des 12. Zivilsenats ist. Ursprünglich war das Handbuch von den beiden Vorsitzenden Richtern am OLG München bzw. Augsburg, Philipp Wendl und Siegfried Staudigl begründet worden. Inzwischen wird das Handbuch alleine von Hans-Joachim Dose als Herausgeber verantwortet.

Wichtige Passagen des Handbuchs schreibt Richter am BGH Dr. Frank Klinkhammer, inzwischen der stellvertretende Vorsitzende des 12. Zivilsenats.

Erfreulich ist, dass neben weiteren erfahrenen Autoren wie Dr. Peter Gerhardt und Werner Gutdeutsch (OLG München), Dietrich Schmitz (OLG Celle) und Harald Scholz (OLG Düsseldorf) junge Richterinnen aus dem aktiven Dienst hinzugekommen sind. So bearbeitet Richterin am OLG Christine Wönne den wichtigen § 1578b BGB und Richterin am OLG Köln Dr. Regina Bömelburg den Trennungsunterhalt nach § 1361 BGB und die einstweilige Anordnung sowie den Anspruch der Mutter oder des Vaters eines nichtehelichen Kindes nach § 1615l BGB.

Der Anhang mit 433 Seiten Text enthält die aktuelle Düsseldorfer Tabelle 2011 sowie wichtige Entscheidungen des BGH, die in den wichtigen Kernbereichen nachgelesen werden können.

Das außerordentlich umfangreiche Sachverzeichnis von 91 Seiten, das keine Frage offen lässt, schließt das Buch ab.

Das Buch ist inzwischen auch von Herrn Kollegen Bergschneider aus München in der FamRZ besprochen worden. Dieser umfangreicheren Rezension kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen (vgl. FamRZ 2012, 428).

Die Qualität dieses Buches hängt von der Kompetenz der Autorinnen und Autoren ab und die ist unbestritten. Wer die herrschende Auffassung in schwierigen Unterhaltsfragen ergründen will, ist gut beraten, das Handbuch griffbereit in der Nähe seines Schreibtisches zum Nachlesen zu haben.

Autor: Klaus Schnitzler

Klaus Schnitzler, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht, Euskirchen