In FoVo 2010, 107 haben wir über die strukturierte Vorbereitung der Ermittlung des Aufenthaltes des Schuldners und erste Maßnahmen, ihn zu ermitteln, berichtet. Nachfolgend setzen wir diesen Beitrag mit verschiedenen weiteren Möglichkeiten fort.
Tipp: Kostenlose Suchmöglichkeiten im Internet nutzen!
Internetrecherchen sind bis auf den Zeitaufwand und etwaige Verbindungskosten kostenlos und führen häufig zu überraschenden Treffern. Dabei ist es gut, um erste Anlaufstellen zu wissen.
Checkliste: Die Telefonsuche im Internet
Unter den nachfolgenden Adressen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sondern als Beispiele genannt, können Sie eine erste Suche beginnen.
Suche im Online-Telefonbuch
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www.dasoertliche.de: Standardsuche, erweiterte Suche, inverse Suche („Rückwärtssuche“ mittels Telefonnummer – § 105 Abs. 3 TKG v. 22.6.2004), |
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www.dastelefonbuch.de, |
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www.teleauskunft.de: vereint die Portale „Telefonbuch“, „Das Örtliche“, „Gelbe Seiten“ und „Suchen.de“ – der Dienst ist kostenfrei, |
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www.klicktel.de: erlaubt auch die Suche mit einzelnen bekannten Stammdaten (siehe hierzu das Stammdatenblatt in FoVo 2010, 108), |
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www.goyellow.de. |
Suche in örtlichen "gelben Seiten", wie z. B.
Spiel, Spaß und Freundschaft verraten den Schuldner
Eine besondere Schwäche des Schuldners kann darin liegen, dass er sich in Foren, Netzwerken oder Spieloberflächen "verliert", aber dort von Ihnen gefunden wird. Hilfreich ist es hier häufig, wenn man die E-Mail-Adresse des Schuldners kennt (siehe Stammdatenblatt, FoVo 2010, 108) oder auch seinen „Nickname“. Die Suche kann z. B. in folgenden Portalen beginnen
Man ist immer wieder überrascht, wie viele Informationen Schuldner über sich selbst in derartigen Netzwerken bekannt geben. Die Suche in diesen Netzwerken gehört zur Zeit zum ganz „heißen Tipp“ in der Praxis.
Verbesserte Suchmöglichkeiten ergeben sich häufig, wenn man sich selbst bei den Portalen anmeldet. Hierbei sollte man mit den eigenen Daten aber zurückhaltend umgehen. Um den Schuldner nicht zu warnen, sollte man auch die jeweilige Funktion in den persönlichen Einstellungen abschalten, die beim Suchen erkennbar machen. Denken Sie daran, dass manche Portale kostenpflichtige Premiummitgliedschaften anbieten, die dem Gesuchten mitteilen, wer ihn angeklickt hat.
Das kleine bisschen mehr …
Für die Praxis der Schuldnersuche stehen aber nicht nur die öffentlichen Portale privater Anbieter zur Verfügung, sondern auch besondere Rechercheportale. Der Nachteil: Diese Portale sind regelmäßig kostenpflichtig. Über die jeweils entstehenden Kosten sollten Sie sich auf den entsprechenden Seiten informieren und bei regelmäßiger Nutzung auch etwaige Preiserhöhungen im Auge behalten. Nachfolgend sollen drei Portale genannt werden, die sich in der Praxis der Autorin als besonders hilfreich erwiesen haben.
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www.dataweb.at: hervorragende Recherchemöglichkeiten der Telekom Austria in Österreich über Personen (dort wird auf das Zentrale Melderegister ZMR zurückgegriffen, die Grundstücksdatenbank, das europäische Firmenbuch und vieles mehr). Achtung: Man muss sich registrieren lassen und die Dienste sind kostenpflichtig. |
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www.dvv-meldeportal.de: Recherchemöglichkeit auf der Basis des zentralen, öffentlich-rechtlichen Datenbestandes von Baden-Württemberg – kostenpflichtig, |
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www.zemaonline.de – Zugriffsmöglichkeit nach Registrierung auf den Datenbestand aller bayerischen Meldebehörden sowie vieler Gemeinden in Hessen und der Meldebehörde von Saarbrücken. Der weitere Ausbau ist geplant. Kanzleien können sich als Poweruser anmelden. Der Service ist kostenpflichtig; die Gebühren steigen, je öfter eine gesuchte Person umgezogen ist. Allerdings werden zusätzliche Kosten für weitere Informationen vorher angezeigt, so dass man sich entscheiden kann, ob diese abgerufen werden sollen. |
Es gibt darüber hinaus eine Vielzahl an gewerblichen Internetportalen, die entsprechende kostenpflichtige Auskünfte anbieten. Man sollte sich genau über Preise und Abfragemöglichkeiten informieren, bevor man dort Anfragen startet; denn häufig erhält man die angebotenen Auskünfte auf offiziellen Plattformen kostengünstiger.
… und die Redaktionsbitte
Nutzen Sie selbst solche Internetrechercheportale erfolgreich? Welche Portale liefern besonders gute Informationen? Wo haben Sie das beste Preis/Leistungs-Verhältnis gefunden? Schreiben Sie uns: schwabe@anwaltverlag.de
Nicht vergessen: Die elektronische Personensuche
Natürlich kann man nach dem Schuldner auch im Internet in den bekannten Suchmaschinen wie www.google.de, www.yahoo.de, www.bing.de, www.web.de, www.gmx.de usw. suchen. Ein besonderes Portal zur Personensuche ...