Muster 25.1: Aufforderungsschreiben an die Bank wegen Verletzung von Aufklärungs- und Beratungspflichten

Kurzbeschreibung

Muster aus: av.1670 AnwaltFormulare, Heidel-Pauly, 10. Aufl. 2021 (Deutscher Anwaltverlag)

Muster 25.1: Aufforderungsschreiben an die Bank wegen Verletzung von Aufklärungs- und Beratungspflichten

• Dokument in Textverarbeitung übernehmen

An die XY Bank

betrifft Ihren Kunden _____

Kunden-Nr.: _____

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir zeigen an, dass uns Ihr Kunde _____ mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt hat. Unser Mandant schildert uns folgenden Sachverhalt, der Schadensersatzansprüche Ihres Hauses wegen der Verletzung der in ständiger Rechtsprechung anerkannten Verpflichtung zur anleger- und objektgerechten Beratung im Zusammenhang mit Kapitalanlagen auslöst.

Am 15.6.2019 hat sich unser Mandant an Ihr Haus, Filiale _____, gewandt, um über die Anlage eines ererbten Betrages von 25.000 EUR beraten zu werden. Unser Mandant wünschte hierbei eine sichere Geldanlage, wobei er darauf hinwies, dass es ihm darauf ankäme, das Geld im Juni 2020 wieder zur Verfügung zu haben. Von Ihrem Berater _____ wurde unserem Mandanten daraufhin Anteile des XY-Laufzeitrentenfonds _____ empfohlen. Diese Empfehlung verband Ihr Wertpapierberater mit dem Hinweis, dass hierbei ein Risiko nicht vorhanden sei, die Verzinsung über der von Bundesschatzbriefen liege und die Anteile im Juni 2020 problemlos wieder zur Verfügung stünden. Wie Sie wissen, verloren die Anteile erheblich an Wert. Aufgrund dieser Empfehlung entschloss sich unser Mandant zum Kauf der Papiere. Unser Mandant, der den angelegten Betrag im Juni 2020 zur Durchführung eines Bauvorhabens wieder benötigte, veräußerte die Anteile im Januar 2021 unter Einstandspreis wieder.

Hierdurch ist unserem Mandanten folgender Schaden entstanden:

1. Differenz zwischen An- und Verkaufspreis	_____ EUR
2. Zinsverlust durch entgangene Alternativanlage	_____ EUR
Gesamtschaden	_____ EUR

Mit Ihrer Empfehlung hat Ihr Wertpapierberater gegen die in ständiger Rechtsprechung anerkannte Pflicht zur anleger- und objektgerechten Beratung verstoßen. Hiernach hätte Ihr Mitarbeiter unseren Mandanten über alle Umstände, die für die Anlageentscheidung wesentliche Bedeutung haben oder haben könnten, wahrheitsgemäß, sorgfältig, umfassend und vollständig informieren müssen. Er hätte unseren Mandanten auch über das Kursrisiko der hier in Rede stehenden Fonds aufklären müssen. Insbesondere im Hinblick darauf, dass unser Mandant darauf hingewiesen hatte, dass er den Anlagebetrag zu einem bestimmten, feststehenden Zeitpunkt wieder benötigte, war die gegebene Empfehlung falsch, so dass Sie zur Erstattung des unserem Mandanten entstandenen Schadens verpflichtet sind.

Zur Erfüllung Ihrer Pflicht setzen wir Ihnen eine Frist bis zum _____.

(Rechtsanwältin/Rechtsanwalt)