Kurzbeschreibung

Muster aus: av.1591 Anwaltformulare Verkehrsrecht, Tietgens-Nugel, 8. Aufl. 2020 (Deutscher Anwaltverlag)

Muster 4.28: Anscheinsbeweis bei Abkommen auf die Gegenfahrbahn

Der Beweis des ersten Anscheins spricht für ein Verschulden des Kraftfahrers in Form eines Verstoßes gegen § 2 Abs. 1 StVO, wenn dieser ohne erkennbaren Anlass auf die Gegenfahrbahn gerät und dort mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammenstößt (BGH, Urt. v. 19.11.1985 – VI ZR 176/84 = VersR 1986, 343 sowie bereits grundlegend BGH, Urt. v. 25.3.1969 – VI ZR 252/67 = VersR 1969, 636; OLG Hamm, Urt. v. 8.9.2015 – I 9 U 131/14 = RuS 2015, 518; OLG Frankfurt, Urt. v. 4.3.2014 – 15 U 144/12 = SP 2014, 295; OLG München, Urt. v. 16.5.2008 – 10 U 1701/07 – juris Rn 28). Hinter der hierdurch erhöhten Betriebsgefahr des auf die Gegenfahrbahn abkommenden Fahrzeug tritt die Betriebsgefahr des entgegenkommenden Fahrzeug im vollen Umfang zurück (KG Berlin, Urt. v. 1.10.1998 – 12 U 5185/97 – juris) und zwar selbst dann, wenn es sich um einen breiten Lkw handelt (OLG München a.a.O. – juris Rn 57).

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