Verfahrensgang
LG Düsseldorf (Aktenzeichen 4a O 121/15) |
Tenor
I. Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil der 4a. Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf vom 13.09.2016 abgeändert:
Die Klage wird abgewiesen.
II. Die Klägerin trägt die Kosten des Rechtsstreits beider Instanzen.
III. Dieses Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Der Klägerin wird nachgelassen, die Zwangsvollstreckung der Beklagten gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages abzuwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in gleicher Höhe leistet.
IV. Die Revision wird nicht zugelassen.
Gründe
Die zulässige Berufung der Beklagten ist begründet, weil der Klägerin die mit dem angefochtenen Urteil des Landgerichts zuerkannten Ansprüche mangels einer wortsinngemäßen Verletzung des Klagepatents nicht zustehen.
I. Die Klägerin verfügt aufgrund einer Vereinbarung vom 22.03./05.04.2016 über eine einfache Lizenz am Gegenstand des u.a. mit Wirkung für die Bundesrepublik Deutschland erteilten und in Kraft stehenden, in englischer Verfahrenssprache angemeldeten Europäischen Patents ..... ("Klagepatent"). Eingetragene Inhaberin des Klagepatents ist die A. Die Anmeldung des Klagepatents vom 11.08.2000 wurde am 03.12.2003 offengelegt. Die Veröffentlichung der Erteilung des Klagepatents erfolgte am 07.10.2009.
Die eingetragene Patentinhaberin ermächtigte die Klägerin mit Prozessstandschafts- und Abtretungsvereinbarung vom 29.03./04.04.2016, Ansprüche auf Unterlassung, Rückruf und Vernichtung geltend zu machen; ferner trat sie der Klägerin Ansprüche auf Auskunft, Rechnungslegung und Schadensersatz ab.
Das Bundespatentgericht wies mit Urteil vom 18.07.2017 (Anlage KR C 22-1) die auf das Klagepatent bezogene Nichtigkeitsklage der Beklagten (Anlage B 1) ab.
Der im vorliegenden Rechtsstreit geltend gemachte Hauptanspruch 1 des Klagepatents hat in der maßgeblichen englischen Verfahrenssprache (ohne Bezugszeichen) folgenden Wortlaut:
"A liquid supply assembly for use on gravity fed liquid spraying device, said supply assembly comprising:
a mixing cup of stiff polymeric material comprising a side wall having top and bottom ends, and a bottom wall extending across and closing the bottom end of said side wall, said top end of said side wall defining an opening into said cup, and said side wall bearing indicia indicating the levels of which a plurality of different liquids can be sequentially poured into the cup to achieve a predetermined ratio between the liquids;
a first adapter having opposite inner and outer major surfaces, said first adapter comprising a central portion having a through opening and a transverse portion including a peripheral part, said transverse portion defining a groove along said inner surface adapted for sealing engagement with said top end of said mixing cup;
and a second adapter having first and second spaced end portions and a through opening extending through said end portions, said first end portion being adapted to releasably engage an inlet port of the gravity fed liquid spraying device,
said second end portion of said second adapter and said central portion of said first adapter having connector parts adapted for manually releasable liquid tight engagement between said adapters with said through openings in communication,
characterized in that
said first adapter has hook coupling means arranged externally of said through opening, and said second adapter has a coupling means in the form of an external collar arranged externally of said through opening, wherein the hook couplig means are provided with inwardly projecting lips on distal ends that engage over a surface of the collar so that the coupling means co-operate for axially retaining the first and second adapters relative to each other."
In der als deutsche Übersetzung vorgelegten Anlage KR C2 hat der Patentanspruch 1 folgenden Wortlaut:
"Flüssigkeitszufuhranordnung (10) zur Verwendung auf einer durch Schwerkraft belieferten Flüssigkeitssprüheinrichtung (11), wobei die Zufuhranordnung Folgendes aufweist:
einen Mischbecher (12) aus steifem Polymermaterial, aufweisend eine Seitenwand (13) mit einem oberen und unteren Ende (14, 15), und einer Bodenwand (16), die sich über das untere Ende (15) der Wand (13) erstreckt und diese abschließt, wobei das obere Ende (14) der Seitenwand (13) eine Öffnung in den Becher (12) hinein definiert, und die Seitenwand (13) Markierungen (19) trägt, die die Pegel markieren, bis zu denen mehrere unterschiedliche Flüssigkeiten aufeinanderfolgend in den Becher (12) gegossen werden können, um ein vorbestimmtes Verhältnis zwischen den Flüssigkeiten zu erhalten;
einen ersten Adapter (20) mit gegenüberliegenden Hauptinnen- und Hauptaußenflächen (21, 22), wobei der erste Adapter (20) ein Mittelteil (24), das eine Durchgangsöffnung (26) hat, und ein Querteil (28) aufweist, das ein Umfangsteil (30) aufweist, wobei das Querteil (28) entlang der Innenfläche eine Nut (32), ausgelegt zum dichtenden Eingriff mit dem Oberen En...