Entscheidungsstichwort (Thema)
Urheberrecht: Wiedergabe einer Kurzfassung von Buchrezensionen Dritter
Verfahrensgang
Tenor
1) Auf die Berufung der Klägerin wird das Urteil des LG Frankfurt/M. vom 23.11.2006 (2-3 O 172/06) teilweise abgeändert:
a) Die Beklagte wird verurteilt, es bei Meidung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 EUR, ersatzweise von Ordnungshaft, zu unterlassen, die nachfolgend wiedergegebenen "C-Kritiken"
Notiz zur AC vom 4.12.2004
Als preiswürdig wird dieses Jugendbuch von Rezensentin ... hochgelobt, das sie nicht nur durch seinen gekonnten altersgemäßen und doch poetischen Stil beeindruckte, sondern auch durch die Art, wie dieser Stil zum spielerischen Mittel einer Selbst- und Fremdwahrnehmung, zum reizvollen sprachlichen Ausweg aus der Ohnmachtsfalle pubertärer Sprachlosigkeit wurde. Autor Kevin Brooks ist es ihrer Ansicht nach gelungen, eine äußerst spannende Handlung mit inneren Monologen des Helden gleichzeitig abzubremsen und anzuheizen. Deshalb ist für sie das eigentlich Fesselnde an diesem Buch nicht der überzeugende und überraschende Kriminalroman darin, sondern vielmehr die Erzählung dahinter: die Geschichte des erwachsenden Selbstbewusstseins des jungen Helden, der die Rezensentin wie einer Wendeltreppe im Innern einer filmreifen Aktion hinauf oder hinab folgen konnte.
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Notiz zur AC vom 4.12.2004
Den Eindruck von wilder Sehnsucht, archaischer Grausamkeit und dem Anspruch auf restlose Welterklärung haben diese "wirbelnden Visionen eines Sterbenden" bei Rezensentin ... hinterlassen. Im Moment seines Ertrinkens passiert ihren Informationen zufolge das zusammengestückelte Leben eines Touristenführers auf dem tasmanischen Urwaldstrom Franklin River noch einmal Revue, samt Enttäuschungen, Tragödien und Niederlagen. Je mehr sie den Sterbenden sich in einem hellsichtigen Zustand verlieren sieht, desto lärmender präsent werden die Mythen der australischen Ureinwohner als "unheilige Dämonen", in denen die Rezensentin die Seelen machtvoller Toter und verdrängter Geschichte fühlt. Gelegentlich hat sie Schwierigkeiten, sich in diesen kreisenden Exkursionen durch den Dschungel der Erinnerungen zurechtzufinden. Trotzdem lobt sie Richard Flanagans erzählerisches Talent, dessen Imposanz auch die kunstgewerbliche Anhäufung von Adjektiven aus ihrer Sicht nicht wirklich etwas anhaben kann, die sie am Ende als typische Erstlingsschwächen verzeiht. Magische Ruhepunkte im Malstrom dieses Epos sind aus ihrer Sicht all die kleinen, lakonischen Liebesgeschichten, die Flanagan seinem rauhen Stoff abgerungen hat.
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Notiz zur AC vom 24.12.2004
Lange verstorbene ungarische Schriftsteller erfreuen sich derzeit hoher Beliebtheit, vor allem bei den Verlagen, die keine Honorare mehr zahlen müssen und die sich die Übersetzungen aus den Fördertöpfen für "kleine Sprachen" finanzieren lassen können, bemerkt Rezensent ... spitz zu Beginn seiner Besprechung. Ihm will es recht sein, bringt diese "subventionierten Wiederentdeckung" doch ganz wunderbare Werke von Dezsö Kosztolanyi, Sandor Marai oder eben Antal Szerb hervor. Im Falle des vorliegenden Romans "Die Pendragon-Legende" ist der Rezensent jedoch reichlich enttäuscht. Weder hat er hier die elegante Figurenzeichnung noch die "berückende Mischung aus bürgerlichem Selbstzweifel, italienischer Landschaft und alteuropäischer Melancholie" gefunden, die Szerbs "Reise im Mondlicht" auszeichnete. Stattdessen vermischen sich in dieser Schauergeschichte einige verbürgte Fakten um die Rosenkreuzer mit allerlei Spuk und einer tragischen Liebesgeschichte zu einer esoterischen Räuberpistole, winkt der enttäuschte Rezensent ab.
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Notiz zur AC vom 16.12.2004
Für Rezensentin ... qualifiziert sich dieser Roman über eine "amour fou" für ein "Sammelabonnement der Powerfrauenratgeberliteratur".
Im Übrigen sortiert sie das Buch ais weiteren Versuch ein, die weibliche Existenz zwischen Harem und "Sex in the City" zu verorten. Es geht, lesen wir, um das Tagebuch einer Hörigkeit, weiches eine kluge, belesene Ich- Erzählerin über ihre Affäre mit einem gewissen Jean verfasste, der nicht nur sie als Geliebte sondern darüber hinaus noch eine stämmige Ehefrau hat.
Zwar lebt das Buch für die Rezensentin von der Differenz zwischen Sexus und Sinn, dem kulturellen Überbau, der "die primären Triebe verwaltet".
Trotzdem lässt die Lektüre die Rezensentin unzufrieden zurück, weil ihr die Autorin letztlich keine überzeugenden Fragen und Lösungen zu bieten hat.
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Notiz zur AC vom 18.12.2004
Rezensent ... ist sehr angetan von der unnachahmlichen idiomatischen Fantasie, mit der Harry Rowohlt diesen Kinderbuchklassiker neu übersetzt hat, den er als "einziges Hohelied auf die Kindheit, ihre Glückseligkeiten, ihre Traume" beschreibt und eine spielerische Lust an zum Schreien Komischen bescheinigt. ...