Verfahrensgang
AG Landau (Pfalz) (Beschluss vom 04.12.1978; Aktenzeichen F 22/77) |
Tenor
I. Der Beschluß des Amtsgerichts – Familiengerichts – Landau i.d. Pfalz – Zweigstelle Bad Bergzabern – vom 04. Dezember 1978 wird in Ziffer 2 des Beschlußsatzes wie folgt geändert:
Der Beteiligte zu 1), …, wird verurteilt, als Beiträge zur Begründung von weiteren Rentenanwartschaften in der gesetzlichen Rentenversicherung von monatlich 18,40 DM, bezogen auf den 30. September 1975, zugunsten der Beteiligten zu 2) …, an die Landesversicherungsanstalt … den Betrag von 4.208,69 DM (für das Jahr 1980) zu zahlen.
II. Die weitergehende Beschwerde des Beteiligten zu 1) wird zurückgewiesen.
III. Die Gerichtskosten des Beschwerdeverfahrens haben die Beteiligten zu 1) und zu 2) je zur Hälfte zu tragen. Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.
IV. Der Wert des Beschwerdegegenstandes wird auf 1.000,– DM festgesetzt (199 Nr. 3 zu 1 KostO).
V. Die weitere Beschwerde wird zugelassen.
Gründe
Die am 15. Januar 1965 geschlossene Ehe der Beteiligten zu 1) und zu 2) ist auf eine am 02. Oktober 1975 erhobene Klage durch Urteil des Oberlandesgerichts Zweibrücken vom 01. November 1977 (6 UF 3/77) geschieden worden.
Durch den am 04. Dezember 1978 verkündeten Beschluß hat das Amtsgericht – Familiengericht – Landau i.d. Pfalz – Zweigstelle Bad Bergzabern – den Versorgungsausgleich wie folgt geregelt:
- Zu Lasten der für den Antragsteller – …, Kraftfahrer, wohnhaft in …, – bei der LVA … unter der Versicherungsnummer … bestehenden Rentenanwartschaften werden auf ein von der Antragsgegnerin – … wohnhaft in … – bei der LVA … zu errichtendes Versicherungskonte Rentenanwartschaften in Höhe von monatlich 125,70 DM, bezogen auf den 30.09.1975, übertragen.
- Der Antragsteller – … Kraftfahrer, wohnhaft in … hat als Beiträge zur Begründung von Anwartschaften in der gesetzlichen Rentenversicherung eine für eine Rente von monatlich 38,36 DM, bezogen auf den 30.09.1975, zu Gunsten der Antragstellerin – … wohnhaft in – an die LVA … auf ein von dieser dort zu errichtendes Versicherungskonto den Betrag von 7.802,59 DM zu zahlen.
Hierzu hat das Familiengericht auf Grund der Auskünfte der Landesversicherungsanstalt … vom 17.06.1978 und 02.08.1978 und der Auskünfte der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) in … vom 18.10.1978 und vom 07.11.1978 festgestellt:
Die Beteiligte zu 2) hat während der Ehezeit vom 01. Januar 1965 bis zum 30. September 1975 (§ 1587 Abs. 2 BGB) keine Anwartschaften auf Versorgung wegen Alters oder Berufsunfähigkeit erworben.
Der Beteiligte zu 1) hat in der gesetzlichen Rentenversicherung bei der LVA … in der Zeit vom 01.11.1953 bis zum 30.09.1975 insgesamt 2.284,12 Werteinheiten erworben und eine persönliche Bemessungsgrundlage von 104,16 % erreicht. Auf die Ehezeit entfallen davon 1.217,66 Werteinheiten. Die während der Ehezeit erworbene Rentenanwartschaft beträgt demnach monatlich (gerundet nach § 1297 ROV) 251,40 DM.
Für den Beteiligten zu 1) besteht weiterhin seit dem 25.05.1970 eine Zusatzversicherung des öffentlichen Dienstes bei der VBL, die auch bei Ende der Ehezeit noch bestand. Für die 65 Beitragsmonate bis zum 30.09.1975 wurden für ihn insgesamt 2.653,57 DM Pflichtbeiträge bezahlt, woraus sich eine Versicherungsrente nach § 44 Abs. 1 der VBL-Satzung von 2.653,57 × 1,25 % = 33,16 DM monatlich ergibt. Die Höhe der auf die Ehezeit entfallenden Anwartschaft auf Versorgungsrente (§ 40 VBL-Satzung) hat die VBL in ihrer Auskunft vom 18.10.1978 mit monatlich 33,12 berechnet, und zwar in folgender Weise:
(1) |
gesamtversorgungsfähiges Entgelt (§ 43 VBL-Satzung): |
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- |
versichertes |
Entgelt |
1972: 17.818 × 124,8 % |
= |
22.236,86 |
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- |
” |
” |
1973: 20.678 × 116,8 % |
= |
24.151,90 |
|
- |
” |
” |
1974: 23.632 × 105,8 % |
= |
25.002,65 |
|
|
|
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71.391,41 DM |
|
- |
71.391,41 DM: 36 = 1.983,09 DM |
(2) |
gesamtversorgungsfähige Zeit bei Erreichung der Altersgrenze (§ 42 VBL-Satzung): |
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- |
Zeiten der Zusatzversicherung |
408 Monate |
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- |
Zeiten der ges. Rentenversicherung |
606 Monate |
|
- |
606 ./. 408 = 198: 2 = 99 + 408 = |
507 Monate |
(3) |
Vomhundertsatz der Versorgung (§ 41 Abs. 2 Satz 1 VBL-Satzung): |
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bei 507 Monaten = 42 Jahren: |
75 % |
(4) |
Höhe der Gesamtversorgung |
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75 % aus 1.983,41 DM = |
1.487,31 DM |
(5) |
gesamtversorgungsfähige Zeit, soweit sie in die Ehezeit fällt: |
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- |
Zeiten der Zusatzversicherung: |
65 Monate |
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- |
Zeiten der gesetzlichen Rentenversicherung: |
129 Monate |
|
- |
also: |
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|
129 ./. 65 = 64: 2 = 32 + 65 = |
97 Monate |
(6) |
Höhe der auf die Ehezeit entfallenden Gesamtversorgung also: |
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1.487,31 × (97: 507) = monatlich |
284,52 DM |
(7) |
Während der Ehezeit erworbene Anwartschaft auf Versorgungsrente demnach: |
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284,52 ./. 251,40 (während der Ehezeit erworbene Anwartschaft aus der gesetzlichen Rentenversicherung) = 33,12 DM |
Dieser Berechnung – (7) – ist das Familiengericht nicht gefolgt. Es hat vielmehr die Auffassung vertreten, daß zur Berechnung der auf die Ehezeit entfallenden Anwartschaft auf eine Versorgungsrente von der auf den Zeitpunkt der Erreichung der Altersgrenze hochgerechneten Gesamtversorgung (hier: 1.487,31 DM) z...