Rn 49

Ausgangswert ist der str Geldbetrag. Die Beschwer bei Mietminderung und die Klage auf deren Feststellung war bis zum Inkrafttreten des KostRÄG 2021 gem § 48 I 1 GKG grds mit dem 3,5-fachen Jahresbetrag anzusetzen (BGH NZM 04, 295; 05, 519 [BGH 20.04.2005 - XII ZR 248/04]; 944; 16, 890; WuM 20, 300). Für die Feststellungsklage wurde davon abweichend schon seinerzeit analog § 41 V 1 GKG für den GeS der Jahresbetrag der Minderung angesetzt (KG NTM 11, 92; MDR 12, 1085 [KG Berlin 11.06.2012 - 8 W 44/12]; Karlsr MDR 14, 247; KG NJW-RR 16, 1087 [KG Berlin 06.06.2016 - 12 W 19/16]). Mangels Gesetzeslücke vorzugswürdig war die Anwendung von § 48 GKG, die zum dreieinhalbfachen Jahreszins als Ausgangsgröße führt (BGH MDR 16, 1037, Anm Fölsch MDR 16, 1128 [BGH 14.06.2016 - VIII ZR 43/15]; Frankf NJW-RR 15, 527 [BVerfG 09.10.2014 - 1 BvR 2335/14]). Bei einem auf die Feststellung von Feuchtigkeitserscheinungen in einer Mietwohnung gerichteten selbstständigen Beweisverfahren warzunächst der gem § 41 V 1 Alt. 2 GKG aF mit dem Jahreswert einer angemessenen Minderung zu bemessenden GeS einer Mängelbeseitigungsklage zugrunde zu legen. Hinzu trat – zumindest sofern ein mangelbedingter Streit der Mietparteien über die Miethöhe nicht aus Rechts- oder tatsächlichen Gründen ausgeschlossen oder zeitlich beschränkt war – der mit dem 3 ½-fachen Jahresbetrag einer angemessenen Minderung zu bemessenden GeS einer Klage des Mieters auf negative Feststellung der mangelbedingt geminderten Mietzinshöhe (BGH NZM 05, 519 [BGH 20.04.2005 - XII ZR 248/04]; 944; 16, 890 [BGH 14.06.2016 - VIII ZR 43/15]; LG Berlin NJW 12, 693 [LG Berlin 18.11.2011 - 63 T 157/11]; NJW-RR 12, 844 [LG Berlin 02.04.2012 - 63 T 47/12]). § 41 V 1 Alt 2 GKG nF erklärt nunmehr für Klagen auf Feststellung einer Mietminderung den Jahresbetrag der Minderung für maßgeblich; für Zahlungsklagen ist die Vorschrift auch dann nicht anwendbar, wenn ihr eine Minderung des Mieters zugrunde liegt. Für Übergangsfälle sind § 71 GKG und § 60 I 6 RVG zu beachten (näher N. Schneider NZG 21, 429 [OLG München 03.12.2020 - 23 U 5742/19]).

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