Rn 8

Der Nachteil kann ein rechtlicher oder ein tatsächlicher sein (BRDrs 168/20, 84). Die Nachteile müssen solche sein, die 1. nicht § 27 I Nr 1 unterfallen und 2. wegen ihrer Eilbedürftigkeit es nicht erlauben, eine Versammlung einzuberufen (BRDrs 168/20, 84; s.a. Hamm ZWE 11, 415, 416; BayObLG ZMR 04, 604). Bsp für tatsächliche Nachteile: Ausfall der Heizungsanlage, Brand, Explosion, Gasleck (LG Frankfurt aM ZWE 16, 275), Rohrbruch, Sturm, Überschwemmung, ggf öffentlich-rechtliche Gefahren (s.a. § 26 Rn 58). Bsp für rechtliche Nachteile (s.a. Rn 10): Kündigungs- oder Verjährungs- (Ddorf ZMR 94, 521), Anfechtungs- und/oder vereinbarte Fristen, eine defekte Klingel- und Gegensprechanlage (AG Köningswinter ZWE 22, 374 Rz 21). Eilanträge im Zwangsvollstreckungsrecht oder nach § 80 V VwGO (OVG Lünebg BauR 86, 684).

 

Rn 9

Entscheidend ist, ob das gemE gefährdet wäre, wenn nicht umgehend gehandelt würde (BayObLG ZMR 97, 325). § 27 I Nr 2 deckt grds nur solche Maßnahmen, die eine Gefahrenlage für das gemE beseitigen, nicht aber solche, die der dauernden Behebung der Schadensursache dienen (BGH NZM 11, 454 [BGH 18.02.2011 - V ZR 197/10] Rz 27; LG München I ZWE 11, 42).

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