Rz. 18

Für die Praxis weitgehend geklärt ist die Frage, wer als Auftraggeber des Anwalts anzusehen ist, wenn dieser die Interessen einer Personenmehrheit vertritt, der eigene Rechtssubjektivität zukommt. Nachdem der BGH[22] seit dem Jahr 2001 der (Außen-)Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) die Rechtsfähigkeit zugebilligt hat, soweit sie durch Teilnahme am Rechtsverkehr eigene Rechte und Pflichten begründet, ist in diesen Fällen regelmäßig von nur einem Auftraggeber auszugehen.[23] Darüber hinaus verbleibende Abgrenzungsfragen sind vor allem für die Erhöhung der Verfahrens- oder Geschäftsgebühr nach VV 1008 von Belang und werden deshalb dort behandelt (siehe VV 1008 Rdn 18 ff.).

[22] BGH 18.2.2002 – II ZR 331/00, NJW 2002, 1207; BGH 18.6.2002 – VIII ZB 6/02, MDR 2002, 1216; BGH 29.1.2001 – II ZR 331/00, NJW 2001, 1056. Zur Entscheidungsfindung beim BGH siehe auch Hansens, BRAGOreport 2002, 49; vgl. auch OLG Stuttgart NJW-RR 2006, 1005; OLGR Frankfurt 2004, 394; KG RVGreport 2005, 154.
[23] Mandantin soll allein die GbR selbst dort sein, wo zunächst die Gesellschafter als notwendige Streitgenossen geklagt haben; BGH 15.1.2003 – XII ZR 300/99, NJW 2003, 1043.

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