Rz. 1

In VV 1008 regelt das RVG die zusätzliche Vergütung des Anwalts für die vermutete Mehrarbeit und den vermuteten Mehraufwand in einem Mehrpersonenverhältnis.[1] Dabei wird an dem Grundsatz festgehalten, dass jeder zusätzliche Auftraggeber dem Anwalt eine höhere Entlohnung für seine Tätigkeit bringt und dass sich die Höhe des weiteren Verdienstes nach der Art der Mehrbelastung richtet (vgl. § 7 Rdn 3). Hier geht es um die geringste Stufe der Erhöhung, indem nur eine Regelgebühr (entweder die Verfahrens- oder die Geschäftsgebühr) angehoben wird.

 

Rz. 2

Die Gebührenerhöhung soll den Mehraufwand und die Mehrarbeit des Rechtsanwalts sowie das erhöhte Haftungsrisiko des Rechtsanwalts bei einer Auftraggebermehrheit abgelten.[2] Die Gebührenerhöhung entsteht, ohne dass es darauf ankommt, ob durch die Vertretung mehrere Auftraggeber tatsächlich Mehraufwand für den Rechtsanwalt angefallen ist.[3]

[2] BT-Drucks 15/1971, S. 205; vgl. auch BGH 22.10.2013 – II ZB 4/13, AGS 2014, 249 = NJW-RR 2014, 186; BGH 15.9.2011 – V ZB 39/11, RVGreport 2011, 459 = NJW 2011, 3723; BGH 19.1.2010 – VI ZB 36/08, AGS 2010, 166 = RVGreport 2010, 100 = NJW 2010, 1377; OLG Naumburg 22.4.2014 – 2 Verg 5/12; OLG Köln AGS 2014, 451 = RVGreport 2014, 362= JurBüro 2014, 528; OLG Nürnberg AGS 2010, 167 = MDR 2010, 532.
[3] BGH 6.10.1983 – III ZR 109/82, JurBüro 1984, 377; OLG Naumburg 22.4.2014 – 2 Verg 5/12; OLG Köln AGS 2014, 451 = RVGreport 2014, 362 = JurBüro 2014, 528; OLG Schleswig AGS 2008, 382 = NJW-RR 2008, 1114; SG Berlin AGS 2011, 178 = RVGreport 2011, 222 = JurBüro 2011, 252; LG Düsseldorf ZMR 2011, 160.

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