Die EU-Regelungen betreffen eine Vielzahl von Personen und Sachverhalten. Ein Grund der Brexit- Referendumskampagne bestand gerade darin, dass sich Großbritannien die tatsächlich oder vermeintlich abhanden gekommene eigene Entscheidungssouveränität wieder ins eigene Land zurückholen wollte. Es wäre daher vermessen, eine vollständige Abhandlung sämtlicher durch den Austritt Großbritanniens aus EU und EWR entstehenden Fragestellungen abschließend anstellen zu wollen.

Entsprechend den beruflichen Beratungsschwerpunkten des Autorenteams fokussieren wir uns deshalb auf eine praxisbezogene Darstellung wesentlicher Auswirkungen, mit denen die Unternehmen konfrontiert werden. Teil B führt in wesentliche gesellschaftsrechtliche Implikationen des Brexits ein. In Teil C erörtern wir die Auswirkungen im Bereich der direkten Unternehmenssteuern. Dabei gehen wir nach einer einleitenden Darstellung zunächst auf die Haupt-Herausforderungen deutscher Unternehmen mit Direktinvestitionen in Großbritannien ein ("Outbound"-Perspektive) und schließen diesen Teil mit Hinweisen für die Implikationen des Brexits für britische Direktinvestitionen in Deutschland ("Inbound"-Perspektive). Beide Teile gliedern sich in transaktionsbezogene Implikationen einerseits und Folgen für die laufende Besteuerung andererseits. Aufgrund des in der Praxis häufigen Zusammentreffens mit gesellschaftsrechtlichen und ertragsteuerlichen Transaktionen schließt sich ein grunderwerbsteuerliches Kapitel in Teil D an. Schließlich geben wir in Teil E einen einführenden Überblick in die Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit zwischen Großbritannien und der EU und ohne weitere Vereinbarungen an deren Stelle tretende Regelungen im Verhältnis zwischen Großbritannien und Deutschland. Im Teil F gehen wir sodann auf die durch den Brexit ausgelösten Folgen für bestehende und künftige Arbeitnehmerentsendungen ein. Der neu eingefügte Teil G gibt Ihnen einen Überblick über wesentliche Änderungen im Bereich des Aufenthalts- und Arbeitsrechts. In den beiden nachfolgenden Schwerpunkt-Teilen H und I beschäftigen wir uns intensiv mit den Auswirkungen auf den Handel zwischen Großbritannien und der EU bzw. Deutschland, mithin im Bereich der Umsatzsteuer (Teil H) und der Zölle (Teil I). Abschließend geben wir Ihnen in Teil J noch einen Einblick in den Sonderstatus von Nordirland und die diesbezüglich im Austrittsabkommen vereinbarten Regelungen.

Wir hoffen, dass die regelmäßig eingefügten Praxistipps, Beispielsfälle und Checklisten dem Leser eine erste Hilfestellung im Umgang mit den sich ändernden Rahmenbedingungen geben. Gleichwohl kann dieses Kompendium eine eingehende Befassung mit den konkreten Sachverhalten und eine Einzelfallberatung nicht ersetzen.

Literatur

Bowcroft, Fresh Brexit legal challenge blocked by high court, The Guardian vom 03.02.2017, https://www.theguardian.com/politics/2017/feb/03/fresh-brexit-legal-challenge-blocked-high-court-article-127

Daragan, Brexit und EWR-Abkommen, ZErb 2016, 281

Daragan, Brexit und EWR-Abkommen – ein Update, ZErb 2018, 137

Unterabteilung Europa, Fachbereich Europa des Deutschen Bundestages, Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), 07.07.2016, https://www.bundestag.de/resource/blob/437752/6cb4c1cf5bd8b9146cfcbb24a0e9dce0/pe-6-101-16-pdf-data.pdf

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