Das Sachbuch aus der "Betriebs-Berater-Schriftenreihe Arbeitsrecht" ist als Ratgeber primär für Praktiker geeignet, die über eine gewisse Vorbildung im Bereich des Arbeitsrechts verfügen. Das 278 Seiten umfassende Buch bespricht zahlreiche rechtliche und tatsächliche Probleme, die sich auf unterschiedlichsten Gebieten des Arbeitsalltags aufgrund der COVID-19-Pandemie ergeben, und richtet sich speziell an Arbeitgeber und Personalleiter, Betriebsräte und Betriebsberater sowie beratende Rechtsanwälte, die eine Anleitung zur außergerichtlichen Konfliktlösung suchen. Das Buch ist in seiner ersten Auflage im Jahr 2020 in der Deutscher Fachverlag GmbH, Fachmedien Recht und Wirtschaft, Frankfurt erschienen. Inhaltlich gliedert sich das Buch in 14 Kapitel. In Kapitel 1 wird auf zehn Seiten ein einleitender Überblick über den arbeitsrechtlichen Umgang mit einer Pandemie gegeben. Bereits hier wird deutlich, dass das Buch die Problemfelder gleichberechtigt aus der Sicht der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Betriebsräte beleuchten wird. In Kapitel 2 und 3 wird dann folgerichtig der Dauerbrenner in der Pandemie, die Kurzarbeit, zunächst aus der Perspektive des Betriebsrats und dann aus der Sicht des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin dargestellt. Der Themenkomplex, den die Autoren nicht unironisch als "Allheilmittel" bezeichnet haben, schließt mit praxisrelevanten Mustern zur Vereinbarung von Kurzarbeit ab. Die folgenden sieben Kapitel beschäftigen sich mit den Spezialthemen Homeoffice, Arbeitszeitflexibilisierung, Quarantäne, systemrelevante Berufe, Schutz von Arbeit und Gesundheit in der Pandemie, Datenschutz und Restrukturierung in der Pandemie und enden in Kapitel 10 mit der Zeitarbeit in der Pandemie. Die Kapitel 11 bis 13 geben sodann praktische Hilfe, um in der Krise Betriebsrat und Einigungsstellen handlungsfähig zu halten, und einen Überblick über die Hilfsgesetze, die zur Bewältigung der Folgen der Pandemie erlassen wurden. In Kapitel 14 nehmen die Herausgeber abschließend allgemein Stellung zu den komplexen, aber auch unumgänglichen Herausforderungen bei der arbeitsrechtlichen Bewältigung der COVID-19-Krise. Dazu zitieren sie einleitend Nietzsches Verständnis vom "perspektivischen Sehen" und machen noch einmal deutlich, mit dem Buch das Ziel zu verfolgen, dem Leser eine Einleitung in die Konfliktbewältigung aus verschiedenen Blickwinkeln geben zu wollen. Dieses Ziel hat der Leitfaden auch voll erfüllt. Das Buch vermittelt Denkanstöße und eröffnet andere Blickrichtungen, die dem vorgebildeten Leser konkrete und praktische Hilfestellungen geben, um auch komplexe und unvorhersehbare Problemstellungen zu meistern.
RA und FA für Versicherungs- und Arbeitsrecht Georg Rupprecht, LL.M., Bremen