Das bereits in 5. Auflage erschienene Handbuch zeichnet sich durch zahlreiche Berechnungsbeispiele mit vollständigen Kostenberechnungen und Übersichten aus. Zunächst erläutert die Autorin in § 1 des Werks die gesetzlichen Grundlagen für die Abrechnung von Familiensachen. Nach einer kurzen Einführung in das FamFG gibt Jungbauer einen Überblick über die Kostenregelungen des FamGKG und das GNotKG und über das anwaltliche Gebührenrecht. Dort werden die Übergangsvorschriften des § 60 RVG zum 1.1.2021 und zum 1.8.2013 im Einzelnen erläutert. Im Anschluss hieran stellt die Autorin die Grundlagen der anwaltlichen Vergütungsabrechnung dar. In § 2 befasst sich Jungbauer mit der Mandatsannahme und der Mandatskündigung. Auf gut 70 Seiten erörtert Jungbauer ausführlich Vergütungsvereinbarungen. Unter § 3 Rn 306 ff. behandelt die Autorin ausführlich auch die praktischen Auswirkungen der aktuellen Entscheidung des EuGH vom 12.1.2023 zur Transparenz von Stundensatzvereinbarungen. In § 4 des Werks geht Jungbauer auf die Gerichtskosten und die Wertvorschriften des FamGKG ein. In § 5 des Buchs stellt Jungbauer auf rund 220 Seiten die Anwaltsvergütung in Familiensachen dar. § 6 befasst sich kurz mit den anwaltlichen Auslagen. In § 7 des Werks erörtert Jungbauer die verfahrensrechtlichen und gebührenrechtlichen Besonderheiten bei der Beratungshilfe. In § 8 befasst sie sich ausführlich mit den Voraussetzungen und den vergütungsrechtlichen Regelungen bei der Verfahrenskostenhilfe. In § 9 des Werks geht Jungbauer kurz auf die Kostenerstattung nach dem FamFG ein. Die in § 10 abgedruckte Übersicht über die Abrechnung in Familiensachen erleichtert dem Anwender die Erstellung der Vergütungsrechnung. In § 11 des Werks hat die Autorin eine Verfahrenswerttabelle und Gebührentabellen abgedruckt. Dieser kann man bspw. leicht entnehmen, welche Vorschriften des FamFG Ehewohnungssachen betreffen, ob es sich um Verfahren im Verbund oder um isolierte Verfahren handelt, wie sich der Wert nach dem FamGKG bemisst und an welcher Stelle des Werks die betreffende Problematik erörtert wird.
Einen hohen praktischen Nutzen hat das von Jungbauer bearbeitete Werk insb. dadurch, dass es eine Vielzahl von vollständigen Gebührenberechnungen und Übersichten enthält. Diese Abrechnungsbeispiele können als Muster heruntergeladen werden und Grundlage für die eigene Vergütungsberechnung des Lesers sein. Die Beispiele sind im Buch durchnummeriert und werden im Anhang nochmals gesondert aufgelistet, sodass sie schnell aufgefunden werden. An vielen Stellen des Buchs gibt die Autorin Tipps für die Praxis, die nicht nur bei der korrekten Abrechnung der Anwaltsvergütung helfen, sondern auch bei der Sicherung der Vergütungsansprüche. Auch so wichtige Themen, die selten in Büchern angesprochen werden, belegen den hohen praktischen Nutzen des Werks. So erörtert Jungbauer den Umgang mit Mandaten in Bezug auf die Abrechnung der Anwaltsvergütung, auf Vorschussanforderungen bei der Mandatsaufnahme und nach Kündigung des Anwaltsvertrags.
Fazit: Das Handbuch „Das familienrechtliche Mandat – Abrechnung in Familiensachen” ist jeden Euro seines – geringen – Kaufpreises wert.
Heinz Hansens, VorsRiLG a.D., Berlin